Der Kinderchor der neuapostolischen Kirche bereichert den Festakt. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit einem Festakt wird der Neubau der neuapostolischen Kirche in der Vöhringer Tonaustraße eingeweiht

Von Ingrid Vögele Vöhringen. Mit einem Festakt wurde am Samstag das neuapostolische Kirchengebäude in der Tonaustraße eingeweiht. Mit dem Neubau ging für die Gemeindeglieder ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.

Die Freude darüber brachten in der Eröffnung Chor und Orchester zum Ausdruck mit dem Liedsatz des Romantikers J.H.Tobler "Alles Leben strömt aus Dir". In seiner Begrüßung befolgte Gemeindevorsteher Stefan Schönleber den Rat des Stammapostels Leber, "den Dank vorne an zu stellen", der zuerst Gott galt für viele Gemeindeglieder, die mit ihrer Opferbereitschaft auch Solidarität bewiesen. Miteinbezogen wurden die Kirchenverwaltung, die Unterstützung durch die politische Gemeinde, Architekten, Handwerker und Nachbarn.

Als offenes Haus für alle "wo man sich wohlfühlt"“, soll die Kirche einmal "Rückzugsort für die Seele" sein, aber auch als Treffpunkt mit Leben erfüllt sein.

Apostel Martin Schnaufer wünschte in seinen Grußworten der Gemeinde viel Segen. Christsein sei nichts Verborgenes. Diese Kirche sei der Rahmen, in dem das Wesen zur Geltung komme, Gnade verkündigt und die Gemeinschaft gepflegt werde.

Bürgermeister Stefan Hammer überbrachte neben den Glückwünschen der bürgerlichen Gemeinde auch die Grüße des Landkreises durch Wolf-Rüdiger Michel. Im neuen Gotteshaus sieht er verbesserte Möglichkeiten für die Gemeindearbeit, deren positive Auswirkungen in den ganzen Ort hineinstrahlten und einen Mehrwert für alle schüfen.

Der Sakralbau bilde nicht nur als gelungene städtebauliche Komponente ein geistliches Dreieck mit katholischem Gemeindezentrum und evangelischer Kirche, sondern er sei Teil eines christlichen Zentrums. Von ihm gingen gelebten Werte aus. Christlicher Geist erfülle die neue Kirche. Das Leben müssten die Menschen bringen, wobei nicht die aüßere Form des Gebets entscheidend sei. Alle Kirchengemeinden brächten sich hervorragend ein, wofür er sich hier besonders bedankte.

Ein Hörgenuss war der seelenvolle Vortrag der Festmusik von Händel durch das Orchester und der Kanon "Jauchzet dem Herrn" durch den Kinderchor.

Heiko Geiser und Elisabeth Feyrer-Binder von der evangelischen Kirche sprachen in ihren Grußworten die positive Öffnung zueinander an und sahen in der Entwicklung für die Gemeinsamkeit im Christsein auch eine Bereicherung für den Ort.

In einer Kurzchronik stellte Stefan Schönleber die Gemeindeentwicklung vom ersten Gottesdienst 1931 in einem Bergfelder Wohnzimmer bis heute dar. Markante Daten waren da die Selbstständigkeit 1934, der Kirchenbau im Wiesenweg 1936 oder die Kirchenumbauten 1958 und 1974. Seit Februar 2014 gehört Rosenfeld wieder zum Vöhringer Bezirk und somit zählt die Ortskirche 186 Mitglieder.

Als steinerner Zeuge des Glaubens, der Tradition und der Kultur sah Projektleiter Jürgen Häußer den Bau. Keine flüchtige Begegnung, sondern persönliche Glaubenserfahrungen machten ihn wertvoll.

Architekt Achim Bodamer ließ die Gäste an den Vorgaben, Beratungen und interessanten Tüfteleien bis ins Detail teilhaben, welche die einzelnen Bauphasen mit sich brachten.

Der Eingangsbereich wird durch die Glaskunst des Künstlers Tobias Kammerers gestaltet. Er sieht sein Werk "als Predigt". Die Farben Blau und Orange stünden für die ersten zwei Schöpfungstage. Die leichte weiße Struktur, als Gottes Geist verstanden, vervollkommne den dramatischen Teil, das Leben beginne. Genauso erklärte er das Kreuz im Altarraum.

Trompete, Orchester und Orgel beendeten in einem beeindruckenden Zusammenspiel den Festakt, bevor abschließende Worte von Schnaufer und Schönleber zum Stehempfang überleiteten.