Manuela und Gert Kopf haben sich mit ihrem Angebot an Bandshirts und CDs einen Traum erfüllt. Foto: Cools Foto: Schwarzwälder-Bote

Szeneladen: Manuela und Gert Kopf statten Fans von Rock- und Metalbands aus / "Das ist was Zeitloses"

Er steht auf Death- und Thrash Metal, sie auf Rammstein, In Extremo und Subway to Sally – gemeinsam betreiben sie das "Sparadies" in Vöhringen, einen Szeneladen, der Fans von "Rock am Fichtenwald" gefallen dürfte.

Vöhringen. "Wenn man in der Szene drin ist, dann spielt das Alter keine Rolle", wissen Manuela und Gert Kopf. Er hat mit 13 Jahren angefangen, Heavy Metal zu hören. "Das ist was Zeitloses", meint er. Ihren gemeinsamen Laden haben sie nach ihrem Geschmack gestaltet – ein bisschen Camouflage, ein wenig schwarze Shirts mit grellen Bandcovern und ein Schatz an CDs und DVDs.

Dabei hatte alles ausgerechnet mit Kinderkleidung angefangen – dem Kontrastprogramm, wie man meinen könnte. Den Kindersecondhandladen hatten sie 2014 aufgemacht – zunächst bei sich zu Hause. Im vergangenen Jahr zogen sie aufgrund der Ausmaße, die der Handel mit sich brachte, von Wittershausen nach Vöhringen und eröffneten ihr "Sparadies".

Bei 150 Bringkunden, die Sachen im Laden abgaben, konnten sie sich wahrlich nicht beschweren, und doch erschien ihnen das Verhältnis von Aufwand und Nutzen nicht mehr gerechtfertigt. "Ich saß teilweise nächtelang da, um abgegebene Kleidung auf Schäden zu überprüfen, sie in die Kartei aufzunehmen und auszupreisen", erklärt Manuela Kopf, die nebenher voll berufstätig ist.

"Wenn von einem Kinder-shirt, das einen Euro kostet, nur noch 40 Cent für einen selber übrig bleiben, dann muss man sich etwas anderes überlegen", meint Gert Kopf. Auch die saisonelle Anpassung der Kindersachen von Sommer- auf Wintermode wurde zu aufwendig.

Eine neue Idee musste her, und die Lösung lag nahe. "Wir wollten etwas anbieten, dass man hier in keinem normalen Geschäft kaufen kann", erklärt der 43-Jährige. Natürlich gebe es Bandshirts auch im Internet zu kaufen, "aber da kann ich sie nicht anfassen, muss mehr bezahlen und kann nicht Entdecker spielen", meint Manuela Kopf.

Mit Merchandise-Artikeln kennt sie sich bestens aus, musste sie schon früher zu Bandzeiten ihres Mannes, der bei "Dark Reality" spielte und einer der Gründer des Oberndorfer Festivals OMI Open ist, dessen Fanartikel am Stand verkaufen. "Da habe ich mir so manche Nacht um die Ohren geschlagen", erzählt sie.

Mit ihrem Angebot hätten sie eine Nische eingenommen. "Wir haben unsere schon bestehenden Kontakte zur Szene ausgebaut. So einen Laden gibt’s zwischen Bodensee und Stuttgart meines Wissens nach nicht", meint Gert Kopf.

Doch auch abseits der "dunklen Mode" seien Kleidungsstücke dabei, die es in keinem herkömmlichen Geschäft gebe. Derzeit laufe besonders die Mittelalterschiene mit Gewandungen und Schnürungen gut, verrät Gert Kopf.

Er glaubt auch noch an das Medium CD. Mittlerweile besitzt er 400 bis 500 davon, teils gebraucht, teils neu. "In der Metal- und Rockszene kauft man eher noch eine CD, trotz der Streamingdienste heutzutage. Ich habe auch lieber etwas in der Hand", sagt er und präsentiert seine Vielfalt an Musik-CDs, stellt aber auch gleich klar: "Popmusik wird man hier keine finden."

Weitere Informationen: www.secondhand-sparadies.de