Ja, da schau her: Oma Selma Schrot (Ralf Steidinger, links) scheint den Durchblick zu haben – allen Turbulenzen und Verstrickungen zum Trotz. Foto: Heidepriem Foto: Schwarzwälder-Bote

Erstaunlich, was sich im Hinterhof alles so abspielt / Theater in Wittershausen kommt sehr gut an / Fast alles dreht sich ums Geld

Vöhringen-Wittershausen (wh). Zu einem Genuss wurde der Theaterabend in der Wittershauser Turn- und Festhalle. Beim "Im Hinterhof – Da ist was los" durften die Besucher miterleben, was passiert, wenn die Hormone auch im Rentenalter noch verrückt spielen.

Darüber hinaus war bei dem Dreiakter Oma Selma Schrot, allein durch die Besetzung, Lachsalven wert. Ralf Steidinger schlüpfte in die Rolle der listigen Oma. Ob im Nachthemd oder in der eleganten Ausgeh-Uniform: Oma Selma Schrot war der Brüller des Abend. Dabei wuchsen auch die anderen Laienschauspieler über sich hinaus.

Hypochonder Manfred Hafner (Wolfgang Jauch) und dessen Jammern ließen nichts Gutes vermuten. Der füllige Rentner machte der neuen Nachbarin Adelheid Korn (Elke Leicht) den Hof. Sie nutzte ihr dralles Aussehen, um nicht nur diesen älteren Herrn um 2000 Euro ärmer zu machen. Auch Vogelliebhaber Egon Mair (Hubert Leicht) wurde ins Visier genommen. Er reparierte die Waschmaschine, verschenkte sein schönstes Vogelhäuschen und war am Ende total aus dem Häuschen, als ihm die Oma und sein Enkel Daniel (Holger Bässler) die Augen öffneten. Am Ende waren es 6000 Euro, die in den Briefkasten der arbeitsscheuen Nachbarin wanderten. Selbst der pedantische Polizeimeister Oskar Schrot (Walter Leicht) ließ sich hinreißen, sein Konto um 2000 Euro zu erleichtern.

Das ganze Theater spielte sich in einem Hinterhof ab, der von Barbara Bachmann und Heinz Hauser mit vielen Details ausgeschmückt worden war. Beim Haus von Egon Mair hing und stand ein Vogelhäuschen nach dem anderen, auf der anderen Seite lockte das blonde Weib die Männerwelt. Eigentlich nicht schlecht, wenn da nicht den Männern das Geld aus der Tasche gezogen worden wäre.

Auch die Ehefrauen der drei Männer, Margot Schrot (Simone Haas), Josefa Mair (Heike Haas) und Klara Hafer (Ruth Leicht) ließen sich von einem temperamentvollen Italiener übers und leider nicht aufs Kreuz legen. Umberto Raggazzi Massimo Paparazzi (Patrick Leicht) hatte es ebenfalls auf den schnöden Mammon abgesehen, verkaufte den Ladys Schönheitscreme und Pumuckelfarbe für die Haare.

Egal nun wie, die Theaterspieler trafen den Geschmack der zahlreichen Zuschauer, immer wieder gab es anhaltenden Beifall. Ruth Leicht führte Regie. Auch in diesem Jahr sorgten der Gesangverein, Musikverein und Sportverein für drei amüsante Theaterstunden. Dank galt auch den Souffleusen Elke Maier und Anette Kräutle sowie Simone Bok, die für die Maske zuständig war.