Eine oder zwei Ebenen? Beide Varianten sind noch möglich. Klar ist, dass einer der beiden Preisträger die neue Vöhringer Halle bauen wird. Foto: Schnekenburger

Nach Architektenwettbewerb sind zwei Hallenentwürfe für Vöhringen übrig. Jetzt geht es in Finalrunde.

Vöhringen - Einen großen Schritt weiter in Richtung neuer Halle ist man in Vöhringen: Nachdem das Preisgericht tagte, stehen die Sieger des Architektenwettbewerbs fest. Am Rande der Gemeinderatssitzung gab es jetzt einen ersten Blick auf die Entwürfe.

Zwei Stuttgarter Büros haben die Nase vorn, eines von ihnen wird die Halle bauen: Mit der Benennung der Preisträger steht diese Entscheidung fest. Gleichwohl machte Bürgermeister Stefan Hammer am Montag auch darauf aufmerksam, dass keiner der beiden Hallen-Entwürfe 1:1 so umgesetzt würde wie im Wettbewerbsbeitrag geplant. Es gebe wohl noch eine Reihe Optimierungsmöglichkeiten, lässt Hammer auch mit Blick auf die Diskussion im Preisgericht am vorvergangenen Freitag anklingen.

Insgesamt 13 Büros hatten ihre Entwürfe für den Neubau einer Mehrzweckhalle eingereicht. Gesetzt waren die drei Büros, die im Sommer 2013 im Sinne eines Ideenwettbewerbs oder einer Machbarkeitsstudie Lösungen für ein neues Hallenkonzept erarbeiteten. Seinerzeit war noch offen, ob die Zukunft in einer Ein- oder einer Zwei-Hallen-Lösung liegt, ob die alte Turn- und Festhalle in das Konzept integriert oder abgerissen werden soll. Im Oktober 2013 wurden die Ideen präsentiert. Seither hatte es einen intensiven Prozess gegeben, allerdings mitunter auch den Eindruck, es gehe nicht so recht voran mit dem Projekt. Deshalb hatte sich die Gemeinde externe Hilfe geholt, ein Projektmanagement beauftragt, das verschiedene Vorgehensweisen vor- und verschiedene Bewertungskriterien zur Verfügung stellt. Schließlich hatte sich die Aufgabe auf die Planung einer Mehrzweckhalle verdichtet. Ein Architektenwettbewerb mit 15 Teilnehmern wurde ausgelobt, in dem unter anderem die "optimale Funktionalität des Gebäudes", die "Wirtschaftlichkeit und Energieeffizient der Neubaumaßnahme" und der "sensible Umgang mit dem vorhandenen Denkmal", also der Festallee und dem Rondell, als Ziele benannt wurden.

Auf die europäischen Ausschreibung hin hatten sich 27 Büros gemeldet. Das Projektmanagement entwickelte eine Matrix, um eine qualitative Reihenfolge der Bewerber zu ermitteln und darzustellen. Die besten zwölf dieser Büros wurden – zusammen mit den drei aus dem Ideenwettbewerb – Anfang Juni zum Wettbewerb eingeladen.

In einer ganztägigen Sitzung legte sich das Preisgericht am 7. Oktober einstimmig fest: Nicht drei Preisträger und zwei Anerkennungen, wie vorgesehen, sollte es geben, sondern zwei Preisträger und drei Anerkennungen. Außerdem habe man die Höhe der Preise "näher aneinandergerückt". Einer der beiden Entwürfe im Preisrang ist auch der einzige, der das komplette Raumprogramm auf nur einer Ebene organisiert. Und eines der drei gesetzten Büros hat es ins Finale geschafft: Zoll Architekten und Stadtplaner war bereits 2013 mit dabei. Der zweite Preisträger ist das Büro Glück und Partner Stuttgart, das zumindest Wurzeln hier in der Region hat.

Für den heutigen Mittwoch ist mit dem Projektmanagement ein Gespräch über das weitere Vorgehen geplant. Jedenfalls soll, so sehen es Gemeinderat und Verwaltung, die Arbeitsgruppe, in der ja auch die Vereine vertreten sind, die Entwürfe noch einmal durchschauen, bevor es ins Verhandlungsverfahren geht. Dort werden dann auch die Optimierungshinweise, die sich aus der Sitzung des Preisgerichts ergeben haben, eine Rolle spielen. Beabsichtigt ist darüber hinaus die Präsentation der Entwürfe in der Öffentlichkeit, etwa im Foyer der Mühlbachschule während der Herbstferien. So können interessierte Bürger an Plan und Modell die Entscheidung des Preisgerichts, für die es, so erklären dessen Mitglieder aus Reihen des Gemeinderats, gute Gründe gab, überprüfen und nachvollziehen.