Andreas Haberer will das Versorgungsnetz in Wittershausen ausbauen

Von Sylvia Fahrland

Vöhringen-Wittershausen. Gut 60 Besucher informierten sich beim Blockheizkraftwerk in der Ortsmitte über das Angebot von Andreas Haberer, das Nahwärme-Versorgungsnetz in Wittershausen auszubauen.

Vorausgegangen war ein Infobrief mit Fragebogen an 130 Gebäudeeigentümer. Die Info: Der Aufbau eines zusätzlichen Leitungsnetzes sei nur dann realisierbar, wenn 70 Prozent der Gebäude einer Straße angeschlossen werden können.

Etwa 50 Antworten sind bis zum vergangenen Wochenende eingegangen. Zu wenig, um eine verlässliche Kalkulation zu erstellen. Andreas Haberer hofft, dass sich die Situation nach dem Infotag verbessert.

Umfassend informierte er alle Besucher über das Konzept der Nahwärmeversorgung, an das bereits 28 Gebäude in der Ortsmitte, im Talgässchen und im Hargental angeschlossen sind. Jetzt geht es um weitere Straßenzüge, die grob umrissen zwischen dem Blockheizkraftwerk im ehemaligen Kuhstall Haberer in der Ortsmitte und der Turnhalle liegen. Der Zeitpunkt zur Planung sei günstig, denn die anstehenden Kanal- und Straßensanierungen würden in den nächsten Jahren die gleichzeitige Verlegung der Wärmeleitungen ermöglichen. So zum Beispiel in der Eichenstraße schon in diesem Jahr sowie 2016 in der Vöhringer Straße und in der Lindenstraße. Auf längere Sicht werden auch in der Bochinger Straße und in der Brühlstraße Arbeiten verrichtet. Letztere wäre die Voraussetzung für die Wohngebiete Wöhrd und Lupfer. Im Herbst werde die Gemeinde in der Hoffnung auf Zuschüsse einen Förderantrag für die Kanalsanierung stellen.

Das Blockheizkraftwerk in der Ortsmitte sei bereits ausgelastet. Haberer würde daher eine zweite Hauptversorgungsleitung vom Mühlbachhof Richtung Kreisverkehr und Turnhalle legen, denn auf seinem Anwesen bei der Biogasanlage befinden sich zwei weitere Blockheizkraftwerke, deren Wärme momentan nur für private Zwecke sowie zur Brennholztrocknung verwendet werden. Beim Rundgang konnten außerdem alle technischen Anlagen sowie eine Übergabestation mit Steuerung und Wärmetauscher besichtigt werden. Neben dem Aspekt, dass die Heizung des Eigenheims mit erneuerbaren Energien erfolgt, gebe es auch finanzielle Vorteile für die Hausbesitzer. Der Preis pro Einheit bleibe für zwei Jahre nach Anschlussdatum stabil.

Haushalte berichten, dass die verbrauchten Kilowattstunden gegenüber der alten Heizungsanlage deutlich gesunken seien. Haberer hält bei einem durchschnittlichen, 20 Jahre alten Einfamilienhaus ein Einsparpotenzial von 800 bis 1000 Euro pro Jahr für möglich. Es müsse auch niemand Angst haben, plötzlich im Kalten zu sitzen. Für etwaige Ausfälle, während der Anlagenwartung oder zur Abdeckung von Spitzenlasten gebe es einen Pufferspeicher sowie eine Absicherung durch einen Ölkessel, der bis zu zehn Prozent der gesamten Wärmeleistung übers Jahr abdecken könnte, jedoch selbst in der Kaltperiode zwischen November und Februar nur bei drei bis vier Prozent lag. Haberer hofft, dass sich nach dem Infotag weitere Interessierte an ihn wenden.

Weitere Informationen: www.muehlbachhof-energie.de