Die Mitglieder des Abwasserzweckverbands besichtigen die Kläranlage in Bergfelden. Links: Klärwärterin Nicole Sturm. Foto: Steinmetz

Viele Teile sind veraltet. Abwasserzweckverband Oberes Mühlbachtal muss in den nächsten Jahren investieren.

Vöhringen/Sulz-Bergfelden - Für die Kläranlage in Bergfelden gibt es eine längere Mängelliste. Der Abwasserzweckverband Oberes Mühlbachtal muss in den nächsten Jahren viel Geld in die Anlage stecken.

Gebaut worden sei die Kläranlage 1980 für 6000 Einwohner, sagte Eckart Stetter vom Empfinger Ingenieurbüro Dreher und Stetter am Mittwoch bei einem Vor-Ort-Termin des Abwasserzweckverbands. Damals waren 4500 Einwohner angeschlossen. Die Bevölkerung nahm seither zu: 2008 waren es 5700 Menschen. "Jetzt sind wir an der Kapazitätsgrenze", machte Stetter deutlich.

Abgesehen davon sind viele Teile der Anlage 35 Jahre alt. Etliche müssten ausgetauscht werden, so der Grobrechen und der nicht mehr zeitgemäße Sand- und Fettfang.

Zentraler Punkt sei das Belebungsbecken. Die Sauerstoffzufuhr für die Bakterien sei zu gering. Das bedeute, dass auch die Gebläsestation erneuert werden müsse. Sie befindet sich zudem im Keller und stand schon zweimal unter Wasser. "Hier ist Handlungsbedarf da", sagte Stetter. Seiner Ansicht nach ist ein Neubau notwendig, eventuell in Kombination mit einer Erweiterung des Betriebsgebäudes. Dort fehle auch ein Sozialraum und ein Raum, in dem sich die Klärwärterin umziehen könne.

Veraltet ist außerdem das Leitsystem. Ersatzteile sind nicht mehr zu bekommen. Bei einem Defekt müsse ein Fachmann aus Aalen nach Bergfelden kommen. Stetter empfahl, in einem Konzept aufzuzeigen, welche Maßnahmen notwendig seien und wie sie bei laufendem Betrieb umgesetzt werden könnten.

Klärwärterin Nicole Sturm führte die Mitglieder des Abwasserzweckverbands durch die Anlage, bevor im Vöhringer Rathaus über den Haushaltsplan beraten wurde.

Zumindest für 2015 halten sich die Ausgaben noch in Grenzen, wie der Verbandsvorsitzende, Bürgermeister Stefan Hammer, mitteilte. Verbandsrechnerin Maike Haug erläuterte die für 2015 geplanten einzelnen Maßnahmen. Ausgetauscht werden sollen demnach in diesem Jahr die Pumpen (50.000 Euro) und das Leitsystem (80.000 Euro). Weitere 20.000 Euro sind für das Sanierungskonzept vorgesehen.

Die großen Investitionen folgen nach der mittelfristigen Finanzplanung erst 2017 und 2018. Für diese beiden Jahre setzte die Verbandsrechnerin jeweils 500 000 Euro an. Das seien allerdings nur geschätzte Beträge: "Wir wissen nicht, was auf uns zukommt. Das wird sich 2016 aber konkretisieren", meinte sie.

Der Ergebnishaushalt 2015 mit den Erträgen und Aufwendungen hat einen Umfang von jeweils 593 700 Euro. Der Finanzhaushalt enthält 153.000 Euro. Eine Kreditaufnahme wird nicht notwendig. Die Verbandsversammlung stimmte der Haushaltssatzung und dem Haushaltsplan einvernehmlich zu.