Aufführung am Ostermontag in Sulz

Sulz. Franz Xaver Brixi zählt zu den bedeutendsten Repräsentanten tschechischer geistlicher Musik. Der katholische Kirchenchor Sulz übt derzeit eine Messe von ihm ein.

Brixi wurde 1732 in eine bekannte tschechische Musikerfamilie hineingeboren. Schon sein Vater Simon (1693 bis 1735) war ein bedeutender Prager Komponist. Die Grundlagen seiner musikalischen Bildung erwarb sich Franz Xaver Brixi während seiner Studien am berühmten Gymnasium (1744 bis 1749) in Kosmonosy, danach studierte er Philosophie in Prag. Aber bereits 1949 wurde er als Organist in der Karmelitaner Klosterkirche St. Gallus und an der Pfarrkirche zur Jungfrau Maria berufen.

Schon in diesen jungen Jahren konnte er sich einer ganzen Reihe kleinerer und umfangreicher kirchenmusikalischer Kompositionen rühmen und gehörte zu den bedeutendsten Prager Komponisten. Zum 1. Januar 1759 wurde er als Kapellmeister am St.-Veits-Dom in Prag berufen. Diese Stellung hatte er inne bis zu seinem Tod im Jahre 1771. Sein kompositorisches Werk umfasst nahezu alle in der Kirchenmusik gepflegten Kompositionsformen (über 140 Messen, Requien, Litaneien), daneben auch Oratorien, Huldigungs- und Gratulationskantaten sowie Komödien. Die Berühmtheit und Beliebtheit seiner Kompositionen überschritt bald die Grenzen des damaligen Prag: Sie fanden großen Anklang in Böhmen, Mähren und im benachbarten Ausland. So findet man seine Werke in zahlreichen Pfarr- und Klosterarchiven der Slowakei in Bayern, in Österreich, in der Schweiz, im früheren Schlesien und auch in Italien. Die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts wird in der tschechischen Kirchenmusik zurecht als die "Brixianische Epoche" genannt. Nach der Säkularisation verstummte seine Musik weitgehend.

Am Ostermontag wird der katholische Kirchenchor Sulz die "Missa brevis in D" im Gottesdienst um 10.30 Uhr zu Gehör bringen.