Volker Kauder liest aus seinem Buch. Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder-Bote

Lesung mit dem CDU-Fraktionsvorsitzenden / Bundespolitiker tritt für Religionsfreiheit und Menschenrechte ein

Von Sylvia Fahrland

Vöhringen. Zu einer Lesung mit Volker Kauder zum Thema Christenverfolgung hatte der CDU-Ortsverband Vöhringen/Wittershausen eingeladen.

In dem voll besetzten Saal im evangelischen Gemeindehaus las der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag nicht nur aus dem Buch "Verfolgte Christen – Einsatz für die Religionsfreiheit", sondern referierte als überzeugter Christ zu einem packenden und beklemmenden Themenkomplex. Er ging am Ende seiner Ausführungen auch auf Fragen des Publikums ein.

Eingangs betonte Volker Kauder, sein Buch befasse sich mit dem, was er auf seinen Reisen selbst erlebt und erfahren habe. Er spreche die Wahrheit aus und wolle über die Themen berichten. "Und was wahr ist, ist politisch immer korrekt."

Voller Überzeugung tritt Kauder für das Recht auf Religionsfreiheit unter Einhaltung von Grundgesetz und Menschenrechten ein. "Eine nicht zu stoppende Vernichtung durch Glaubenskriege muss verhindert werden", sagt er. Das Recht auf Religionsfreiheit müsse ohne Einschränkungen gelten. "So wie wir zulassen, dass Moscheen in Deutschland gebaut werden, so verlangen wir die Unterstützung der europäischen Muslime, dass wir in der Türkei Kirchen bauen dürfen." Mutige, aufgeklärte muslimische Theologen brauche man auch, um den Kampf gegen die schweren Verletzungen der Menschenrechte durch die Terrororganisation IS nicht zu verlieren. Bedeutsam war daher die jüngst erfolgte Aussage einer Gruppe von islamischen Glaubensführern, unter anderem der al-Aqsa-Moschee, Religion dürfe die Menschenwürde nicht verletzen.

Besorgt zeigt sich Volker Kauder über das Ziel der islamischen Terrororganisation IS, ein Kalifat von Syrien bis Nordafrika und Spanien zu errichten, das keine Landesgrenzen mehr kenne und den Islam als allumfassende, alleinige Gesellschaftsform installieren wolle. Es sei trotzdem nicht zielführend, den islamischen Glauben generell bekämpfen zu wollen.

Aber auch als Christ müsse man sich ernst nehmen und sich bekennen, um selbst ernst genommen zu werden. "Wir müssen unseren Glauben gut finden", sagt Kauder und ermutigt dazu, öffentlich über eigene religiöse Erfahrungen zu sprechen. Jedes Individuum solle seinen Glauben frei wählen und offen ausüben dürfen. Nur dann sei eine freie Gesellschaft möglich. Das heiße aber nicht, jeden Machthungrigen gewähren zu lassen. Deshalb befürwortet Kauder auch die Waffenlieferungen an die Peschmerga-Kurden zum Schutz der nach Kurdistan geflüchteten Christen und Jesiden. Als Dank erhielt Kauder aus den Händen von Andrea Kopp ein von Hermann Lehmann angefertigtes Holzkreuz mit der Symbolik "Licht durchs Kreuz". Dann gab es Gelegenheit zum Bücherkauf mit Signatur von Volker Kauder. Die evangelische Kirchengemeinde lud zum Büchertisch ein.