Versammlung: Vorstandsmitglieder wollen zurücktreten

Vöhringen (jak). Bei der Mitgliederversammlung des Vöhringer Jugendclubs 2.0 hat der bisherige Vorstand um Robin Rumpel, Kai Dittmann und Fabian Schmid das Desinteresse der Vöhringer Jugendlichen an der Clubarbeit beklagt. Die Konsequenz: Alle drei wollen aufhören. Nachfolger sind nicht in Sicht, es droht die Vereinsauflösung.

Die wäre eigentlich schon am Mittwoch auf der Tagesordnung gestanden, doch ging ein entsprechender Antrag zu spät ein. Außerdem war die Versammlung nicht beschlussfähig. Vorsitzender Robin Rumpel sagte, dass der komplette Vorstand zurücktreten werde. "Wir haben keine Kraft mehr", meinten Rumpel, Stellvertreter Kai Dittmann und Kassier Fabian Schmid.

Alle drei seien tief enttäuscht darüber, dass vor allem seit vergangenem September das Clubleben zum Erliegen gekommen ist. Einen Grund sah Dittmann darin, dass die Vöhringer Jugendlichen lieber Party machten als Verantwortung zu übernehmen. So sei in den diversen Bauwagen, die es in Vöhringen gebe, viel los, der Jugendclub gelte dagegen als langweilig. Den Grund dafür sah der Vizevorsitzende in erster Linie darin, dass es in den Bauwagen auch Hochprozentiges gibt, was offensichtlich deutlich mehr Leute anlocke.

Dabei konnte der Vorstand eine recht ordentliche Bilanz vorlegen. Kassierer Fabian Schmid verbuchte sowohl im Gründungsjahr 2015 als auch 2016 einen Überschuss. Auch das Volleyballturnier mit der Beachparty sei ein Erfolg gewesen. "Aber nach dem Sommer hat das Interesse stark nachgelassen. Vielen der 32 Mitglieder und auch Teilen des Vorstands sei der Jugendclub mittlerweile egal. "Und auch wir haben einfach keine Lust mehr", fasste Dittmann die Stimmung zusammen.

Da half auch die Intervention von Gemeinderätin Andrea Kopp und des langjährigen Vorsitzenden des Vereins Fun for Kids, Reiner Steeb, nichts. Beide appellierten, die Flinte nicht gleich ins Korn zu werfen. Kopp erinnerte daran, dass es nach der Insolvenz des Vorgängerclubs doch zunächst sehr gut angelaufen sei und sich "das zarte Pflänzchen" dann ganz gut entwickelt habe. Es sei, wie sie aus eigener Erfahrung wissen, in den meisten Vereinen leider so, dass die Arbeit an wenigen Leuten hänge. "Ich fände es schade, wenn ihr jetzt aufgebt. Denn dann gibt es keinen Jugendclub mehr in Vöhringen und auch keine Räume in der neuen Halle."

Auch Reiner Steeb bot seine Unterstützung an und appellierte, sich die Vereinsauflösung noch einmal zu überlegen, biss aber ebenso wie Kopp auf Granit. Kassierer Fabian Schmid sagte: "Seit September war jetzt kein einziges Mitglied mehr im Club. Wir müssten jemand aus dem Verein finden, der sich bereit erklärt, Verantwortung zu übernehmen. Das betrachte ich als unmöglich."

Immerhin einigten sich die Anwesenden schließlich darauf, für September noch einmal eine Versammlung einzuberufen und bis dahin zu versuchen, Vereinsmitglieder und weitere Jugendliche zur Mitarbeit zu animieren. Auch solle bei Jugendclubs in der Umgebung mal abgeklopft werden, wie diese das Clubleben aufrecht halten. Immerhin sagten Dittmann und Rumpel einer neuen Führungscrew, so sich eine findet, ihre Unterstützung zu.