Pfarrer Georg Lokay spricht über Jona. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Männervesper beschäftigt sich mit dem Thema "Jona – oder auf der Flucht vor Gott"

Von Ingrid Vögele

Vöhringen. Neben Nahrung für den Körper gab es beim Männervesper auch inspirierende Nahrung. In seiner letzten Zusammenkunft vor der Sommerpause beschäftigte sich das Männervesper mit dem Thema "Jona – oder auf der Flucht vor Gott". Referent war Pfarrer Georg Lokay aus Sulz.

"Steh auf, geh nach Ninive, der großen Stadt", diese Aufforderung an Jona stand im Raum. Er widersetzte sich dem Befehl, floh nach Tarschisch. Auf biblischer Grundlage wurde sein Verhalten beleuchtet, das auf einem Gottesbild beruhte, abweichend von der Wirklichkeit. Die Jonageschichte wurde von Lokay weitergelesen und interpretiert, auch mit Beispielen aus der heutigen Zeit verglichen.

Im Fischbauch erfährt Jona die Wirklichkeit und betet. Er kehrt um und meldet Gottes Wille an Ninive: Gerechtigkeit und Liebe. Fast jeder verbindet Jona mit dem Verschlucktwerden von einem Fisch. Ergänzt wurde die Erzählung durch die weniger bekannte Stelle mit dem Strauch, der über Nacht verdorrte. Was hat die Geschichte mit uns zu tun? Dieser Frage ging Lokay in seinen weiteren Ausführungen nach.

"Unser Ninive heute" bedeute Geschäfte, Sorgen und Druck. "Auch wir laufen weg, wenn man enttäuscht bemerke, dass alles anders komme als erwartet", so Lokay. Ersatzerfüllung werde zum Beispiel in Ansehen, Ruhm, Macht gesucht, Hast und Umtrieb wüchsen mit dem Schein der Fülle. Im Gegensatz zu Jonas sei Fluchtverhalten nicht immer klar. Wer sich stellt und vertraut, "muss heraus aus Selbstzufriedenheit und der Not in der Welt ins Gesicht sehen", führte Lokay aus. Aus den Verhältnissen auszubrechen sei schwer, denn man habe Verantwortung in vielen Bereichen übernommen, aber träumen dürfe man davon. Fragen zur Umsetzung von Bibelstellen schloss die Gesprächsrunde.