Die Stühle sind hochgeklappt. Statt der Speisekarte hängt ein Schild mit dem Hinweis auf die Schließung im Kasten. Foto: Danner

Im Restaurant bleibt ab sofort die Küche kalt. Eventscheune von Verfahren nicht betroffen. Gute Leistung unter Wert verkauft?

Vöhringen - In der Rötenmühle bleibt ab sofort die Küche kalt. Die Geschäftsführer haben beim Rottweiler Amtsgericht ein Insolvenzverfahren beantragt. Am 5. August wurde das vorläufige Verfahren angeordnet.

Mit viel Elan waren Melanie Seitz (damals noch Melanie Gawlik) und Sabine Außersteiner 2013 als neue Pächterinnen des Lokals angetreten. Später führte dann Melanie Seitz mit ihrem Mann Oliver Seitz, die Rötenmühle GmbH ohne Außersteiner weiter. Vor einigen Tagen schlossen die Geschäftsführer das Lokal. Als Insolvenzverwalter wurde Klaus Haischer, Rechtsanwalt in Oberndorf, bestellt.

"Das Preis-Leistungs-Verhältnis hat zu Lasten der Gastwirte nicht gestimmt", ist Haischer überzeugt. Er habe sich umgetan, und nichts Negatives über die Rötenmühle zu hören bekommen. Und tatsächlich – wer etwa im vergangenen Sommer beim Mittagstisch einen Platz ergattern wollte, hatte manches Mal Pech, so gut war das Lokal ausgelastet. Nun bleibt Haischer, die Insolvenz "ordentlich abzuwickeln". Der Großteil des Inventars gehört ohnehin dem Verpächter, Heinz Hauser. Er habe bei Mietrückständen zudem ein sogenanntes Vermieterpfandrecht, erläutert Klaus Haischer.

Wenn ein Lokal Insolvenz anmeldet, hat für den Rechtsanwalt in den ersten Tagen die Versorgung der Lebensmittel Priorität. Denn die gingen ja sonst kaputt. In einem sehr konstruktiven Gespräch mit dem Vermieter habe dieser sich dazu bereit erklärt, das tiefgefrorene Fleisch und Gemüse dem Oberndorfer Tafelladen zur Verfügung zu stellen – kostenlos, lobt Haischer.

Die Eventscheune übrigens, die gerne für Familienfeierlichkeiten aller Art genutzt wird, ist vom Insolventverfahren nicht betroffen, ergänzt Klaus Haischer. Sie gehöre nicht zur Rötenmühle GmbH.