Bürgermeister Stefan Hammer (links) leitet die Versammlung, Gemeinderat Thomas Prügel führt Protokoll. Die Jugendlichen bringen zum Ausdruck, dass sie wieder einen Jugendclub als Verein gründen wollen. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Für den Vorstand eines neuen Jugendclubs gibt es genug Kandidaten / Gemeinde will Verein unterstützen

Von Marzell Steinmetz

Vöhringen. Für die Neugründung eines Jugendclubs in Vöhringen sind die Weichen gestellt. Es gibt nicht nur eine Satzung, sondern auch schon genug Kandidaten für den Vorstand.

Dass die Gründung gestern Abend um eine Woche vertagt wurde, lag eigentlich nur daran, dass die meisten nicht volljährigen Jugendlichen noch nicht die Zustimmungserklärung ihrer Eltern mitgebracht hatten.

Beim Jugendforum, zu der die Gemeinde vor drei Wochen eingeladen hatte, sollte geklärt werden, welche Wünsche und Vorstellungen die Jugendlichen haben. Bürgermeister Stefan Hammer und Gemeinderatsvertreter wollten mit ihnen ins Gespräch kommen. Die erste Veranstaltung war vielversprechend, und so ist eine zweite Versammlung beschlossen worden.

Bürgermeister Hammer war gestern auf alles vorbereitet, auch auf eine Gründung. Er hatte eine Tagesordnung aufgestellt und einen Satzungsentwurf mit dabei. Gekommen waren neben mehreren Gemeinderäten 24 Jugendliche – elf mehr als beim ersten Treffen. Der Idealfall wäre, meinte Hammer, wenn wieder ein selbstverwalteter Jugendclub entstehen würde. Das habe auch viele Jahre lang gut funktioniert. Weil der alte Jugendclub in "Schieflage" gekommen sei, habe die Gemeinde angeboten, in organisatorischen, rechtlichen und finanziellen Fragen behilflich zu sein. Hammers Vorstellung ist, dass der Jugendclub, der seine Räume in der Turnhalle hat, wieder regelmäßig sowohl für jüngere als auch ältere Jugendliche öffnet und für alle Altersgruppen etwas anbietet. "Dann wäre ich superglücklich", sagte Hammer.

Der Satzung zufolge besteht der Vereinszweck darin, dass der Jugendclub offene Kinder- und Jugendarbeit zur Freizeitgestaltung betreibt. Und dies in einem gemeinnützigen Sinn. Mitglied werden können neben Menschen auch juristische Personen, etwa andere Vereine, Firmen oder die Gemeinde.

Besonders ging Hammer auf die Haftung im Schadensfall ein. Ein Vorstandsmitglied brauche nicht zu haften, wenn ein Fehler nicht absehbar sei. Anders sei es bei grober Fahrlässigkeit oder vorsätzlichem Verschulden. Im alten Jugendclub seien "Dinge gemacht worden, die grobfahrlässig waren". Den Jugendlichen riet Hammer deshalb, bei einem flauen Gefühl im Magen keine Verträge zu unterschreiben, sondern bei Unsicherheiten nachzufragen und sich Rat zu holen. "Ihr dürft jederzeit aufs Rathaus kommen", bot er an. Die Gemeinde sei auch bereit, einen Steuerberater zu finanzieren, damit dieser die Buchführung übernehme, Gewinne und Verluste aufzeige.

Der Mitgliedsbeitrag soll so festgelegt werden, dass er vom Taschengeld bezahlt werden kann. Andere Einnahmenquellen können neben Spenden und dem Clubbetrieb Veranstaltungen sein.

Die Bereitschaft, im Vorstand mitzuarbeiten, ist da. Für die Ämter des ersten und zweiten Vorsitzenden – beide müssen volljährig sein – Kassierer und Schriftführer meldeten sich Kandidaten. Auch für den Ausschuss gibt es genug Jugendliche, die sich als Beisitzer wählen lassen würden.

Bei der Abstimmung, ob der Verein noch gestern Abend gegründet werden soll, waren fünf Anwesende dafür und sieben dagegen. Drei enthielten sich. Einige Jugendliche wollten vor der Vereinsgründung und einer möglichen Ämterübernahme noch mit den Eltern reden. Die Gründungsversammlung findet nun am Dienestag, 12. Mai, ab 18 Uhr im Jugendclub statt.

Als Gründungsgeschenk sagte Reiner Steeb vom Verein "Fun for Kids" gleich eine Spende von 200 Euro und auch sonstige Unterstützung zu. Eine Brauereifirma würde einen Kühlschrank spenden und Gemeinderätin Andrea Kopp einen Tischkicker. Von der Gemeinde wird es möglicherweise auch noch einen Geldbetrag geben, aber darüber müsste, so Hammer, der Gemeinderat entscheiden.

Ein Wunsch der Jugendlichen war im Übrigen noch, den Namen "Fichtenwald" für den neuen Verein wieder zu verwenden.

Gemeinderat Thomas Prügel sagte am Schluss: "Ich bin begeistert von der Vöhringer Jugend."