Matthias Stolz und Tobias Schröter präsentieren den Variantenvergleich für den Hallenneubau. Mit auf dem Bild: Bürgermeister Stefan Hammer und Kämmererin Maike Haug Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Planungsbüro vergleicht die Hallenvarianten / Noch kein Beschluss

Von Marzell Steinmetz

Vöhringen. Weder gab es bei der Sondersitzung des Vöhringer Gemeinderats am Montag im Gebäude Hirschberg 6 eine Entscheidung zum Standort der neuen Halle, noch dazu, ob eine Mehrzweckhalle (Variante eins) oder eine Turnhalle und eine Kulturhalle (Variante zwei) gebaut werden sollen.

Tobias Schröter und Matthias Stolz vom Planungsbüro Drees und Sommer hatten die Varianten miteinander verglichen und das Ergebnis jetzt dem Gemeinderat sowie interessierten Bürgern, darunter auch Vereinsvertretern, vorgestellt. Untersucht wurde allerdings nur der Standort unterhalb der bestehenden Halle auf dem jetzigen Trainingsplatz.

Das Planungsbüro ermittelte für die Mehrzweckhalle Kosten in Höhe von 8,72 Millionen Euro. Die Realisierung des Zwei-Hallen-Konzepts käme auf 10,412 Millionen Euro. Untersucht wurden auch die jährlichen Betriebskosten: Sie lägen für die Variante eins bei 130 000 und für Variante zwei bei knapp 153 000 Euro.

Bürgermeister Stefan Hammer hatte es erwartet: Die Frage nach dem Standort werde aufkommen. Da gibt es immer noch verschiedene Vorstellungen. Roland Vosseler würde den Platz hinter der Halle favorisieren. Thomas Prügel tendierte bislang dazu, die neue Halle wegen der Synergie-Effekte in der Nähe der Mühlbachschule zu bauen. Thea Hoh sprach sich ebenfalls für einen Standort an der Schule aus, dann aber sollte die Brückenstraße als Zufahrt genutzt werden. In dem Fall würde der Trainingsplatz nicht beansprucht.

"Für uns hat es keinen Sinn gemacht, einen anderen Standort zu untersuchen", sagte Tobias Schröter. Er sei davon ausgegangen, dass die neue Halle fertiggestellt und dann die alte Halle abgebrochen werde. Die Planer sehen hier Stellplätze vor. Wenn die Halle an die Schule gerückt werde solle, müsste eine Zufahrt hergestellt werden.

Hammer verwies auf den Gemeinderatsbeschluss, dass die verkehrliche Erschließung neuen Halle zwar über die Festallee erfolgen solle. Das sei aber die einzige Voraussetzung gewesen, belehrte er die Planer.

Unterschiedliche Meinungen gibt es auch im Hinblick auf das Hallenkonzept. Die Kostenunterschiede zwischen Variante eins und zwei sind für Gemeinderätin Andrea Kopp nicht allzu hoch. Die Investitionen für zwei Hallen liegen etwa 20 Prozent höher als bei einer Mehrzweckhalle. Sportliche und kulturelle Veranstaltungen könnte man entzerren. "Dann hätte man für die nächsten 50 Jahre Entwicklungspotenzial, ist die Gemeinderätin überzeugt. Hammer weniger: Bei den Terminen werde es kaum Kollisionen geben. In einer Mehrzweckhalle könnten außerdem größere Veranstaltungen stattfinden als in einer Kulturhalle mit einer Nutzfläche von 350 Quadratmetern.

Wie Hammer mitteilte, sind in der mittelfristigen Finanzplanung Geldbeträge für den Hallenbau eingestellt. Diese seien nach den heutigen Zahlen allerdings Makulatur. Dennoch sei es denkbar, die zumindest für die Variante eins ermittelten Kosten in den Haushaltsplan einzustellen. "Aber", so Hammer, "wir wären dann auf Kante genäht."

Zuschüsse wären aus drei Töpfen möglich: Hammer nannte die Sportförderung, das Programm Entwicklung ländlicher Raum (ELR) und den Ausgleichsstock. Er geht nicht davon aus, dass bei steigenden Kosten auch die Zuschüsse steigen. Außer Acht bleiben dürften bei der Variantenwahl auch nicht die Betriebskosten.

Hammer hatte nach der Diskussion den anwesenden Bürgern Gelegenheit gegeben, sich zum Neubau der Turn- und Festhalle zu äußern. Angesprochen wurde dabei unter anderem, ob die Hallenfläche für den Sportverein ausreiche – laut Hammer ja – und ob für kulturelle Veranstaltungen möglicherweise ein Schutzboden erforderlich sei. Eine eindeutige Stellungnahme zu den Varianten eins oder zwei kam aber nicht aus den Zuhörerreihen.

Hammer kündigte an, dass er noch eine Bürgerversammlung einberufen will. Bis Ende September/Anfang Oktober sollten dann aber das Hallenkonzept, der Standort und die Projektabwicklung (ob klassisch über eine europaweite Ausschreibung oder über einen Generalunternehmer) entschieden werden. Hammer appellierte: "Man muss den Mut zu einer Mehrheitsentscheidung haben."

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