Im Juchzgergraben wird fleißig gearbeitet. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehrenamt: Juchzgergraben wird hergerichtet / Offizielle Einweihung ist voraussichtlich am 8.Oktober

Dass die Idee des Schwarzwälder Boten, den Juchzgergraben als einen schönen Platz in der Heimat vorzustellen, doch noch wahr wird, hätte vor zwei Jahren kaum einer geglaubt.

Vöhringen-Wittershausen. Denn damals war er zwar sauber, aber doch wenig einladend, zugewachsen und in einem Dornröschenschlaf versunken. Die Möblierung bestand aus einer maroden Grillstelle, umrundet von vernachlässigten Sitzgelegenheiten und einer Hütte, die viele Liebesschwüre – im Holz verewigt – aufwies.

Die Historie des lauschigen Plätzchens spannt einen interessanten weiten Bogen vom Tanzplatz 1947, über einen Festplatz für Vereine und Gruppen, Wanderrastplatz bis hin zu einem Schießstand der Mauserwerke. Und immer wieder war es die Dorfbevölkerung, die sich für ihren Juchzgergraben einsetzte.

Viele Erinnerungen begleiten noch die einzelnen Epochen. In den 1980er-Jahren geriet er wieder in Vergessenheit.

Aber durch den Anstoß von außen, durch heimatverbundene Bürger, die sich begeistern ließen und engagiert einsetzten, und einen glücklichen dritten Platzes beim Online-Wettbewerb der Firma Lidl, wird derzeit der öde Platz in einen richtigen Wohlfühl-Treffpunkt verwandelt. Alle helfen mit, einmal durch das vorangegangene Voting, das ein sattes finanzielles Polster ergab, und jetzt durch Arbeitskraft und Maschinen.

Man fühlt sich fast wie auf einer Großbaustelle, geschäftiges Treiben im Blick. Jeder weiß, was er zu tun hat. Der Hang wird gemäht. Bagger und Schaufellader, von Willy Esslinger kostenlos zur Verfügung gestellt, sind im Einsatz zur Unterstützung von acht Arbeitern, die eine Woche ihres Urlaubs opfern.

Harald Heckele organisierte Pflastersteine, mit denen der Grillplatz gerade auf fachgerechtem Untergrund befestigt wird, genauso anschließend der Vorplatz zur Hütte. "Mitarbeiten, meine Maschinen zur Verfügung stellen", darin sieht er seinen Beitrag zur Heimat, genauso wie Klaus-Dieter Thiel und die anderen Helfer.

Der Vorplatz zur Hütte ist eben und damit rollstuhlgerecht. Eine stabile Bogenbrücke aus Holz, das Thiel zur Verfügung stellte, wartet auf ihren Einbau über einen breiten Dränagegraben, der angelegt wurde, um den schattigen Platz trocken zu halten. Sie führt zu einem neu angelegten Rundweg mit Stufen, alles mit Hackschnitzel belegt, die von Andreas Haberer stammen.

Wenn man die Wildnis vorher vor Augen hat und jetzt die neuen Wege sieht – auf der anderen Bergseite schlängelt sich ebenfalls einer nach oben – dann kann man die Leistung der Wegebauer Fritz Müller, Wolfgang Dieringer, Gerhard Mutschler, Ulrich Keil, Siegfried Schittenhelm und Klaus-Dieter Thiel als "Mordsgeschäft" einschätzen.

Kinderfreundlich, mit Märchenfiguren versehen, sollen die Wege werden, Begeisterung schwang mit bei der Erklärung von Ortsvorsteherin Kerstin Jauch, die auch noch hölzerne Spielgeräte aufstellen möchte. Sie war mit ihrem Besuch höchst willkommen, denn ihr Korb enthielt einiges für das leibliche Wohl ihrer "Gemeindearbeiter". Mit Spaß und Freude habe man das Ganze hergerichtet, so Schittenhelm. Er ist für die personelle und Thiel für die materielle Organisation zuständig. Man kann nur staunen, was in der kurzen Zeit gemeinsam bewerkstelligt wurde.

In den kommenden zwei Wochen ist die Wittershausener Jugend gefragt, wenn die Grillstelle noch mit großen Granitquadern als weitere Sitzmöglichkeit eingefasst und der Grill montiert wird, war von Thiel zu hören. Das Häusle werde gestrichen und das Dach, bisher nur Dachpappe, werde mit Ziegeln eingedeckt. Und in drei Wochen soll dann der Rasen eingesät werden. "Wenn dann noch die Bänkle innen stehen, kann das Einweihungsfest am 8. Oktober mit einem Profi-Grillmeister stattfinden".