Vöhringer haben einen neuen Festplatz / Hans-Jörg Breitling berichtet über seine Nachforschungen

Von Ingrid Vögele

Vöhringen. Bei Kaiserwetter hielten die Vöhringer Bürger Einzug in ihren neuen Salon im Grünen, dem Rondell. Ein richtig familiäres Dorffest wurde gefeiert, war doch auch zu einem Familiensonntag eingeladen worden.

Ein Gottesdienst in der Petruskirche unter Mitwirkung des Kirchenchors leitete den Tag ein. Ein wunderbarer Predigttext zeigte mit der Freilegung des Rondells Parallelen auf zum Schöpfungsbericht aus 1. Mose 1, Vers 1-13, immer unterlegt mit entsprechenden Bildern. Die Wünsche am Schluss setzten sich in den Fürbitten fort, die Vertreter aller Beteiligten vorbrachten, einschließlich des Wahlkreisabgeordneten Volker Kauder.

Auf dem Platz eröffnete der Musikverein unter der Stabführung von Jürgen Steidinger den Sonntag. Bürgermeister Stefan Hammer begrüßte die zahlreichen Besucher, ganz besonders Altbürgermeister Hans-Jörg Breitling, der an das Rondell erinnerte "mit dem Gespür, dass man daraus etwas machen kann". Sein Gruß und Dank galten besonders den "Bürgern für Bürger" und der Ideengeberin Andrea Kopp-Häberlin, die als Koordinatorin die Veranstaltung mit auf den Weg gebracht habe. Miteinbezogen waren auch Volker Kauder, Lothar Reinhard und Tobias Bronner, Vorsitzende der CDU-Ortsverbände von Dornhan und Sulz, sowie alle Sponsoren, Gruppen und die Ortsverwaltung, die zum Gelingen beitrugen.

Hans-Jörg Breitling berichtete über seine Nachforschungen im Rahmen der Erfassung von Kleindenkmalen. In der Sulzer Chronik aus den Jahren von 1939 bis 1936 finde sich nichts zu Festallee und Rondell. Kein Fackelzug oder Jugendlager sei erwähnt, dafür aber das damalige Highlight, die Einweihung der Turn- und Sporthalle am 6. August 1939. Durch Befragen von Zeitzeugen, besonders Emilie Schmid, Schwiegermutter von Herrmann Lehmann, wurde der Stein ins Rollen gebracht. Heute ist das Rondell mit Festallee als Kulturdenkmal festgestellt, wovon sich auch Volker Kauder beeindruckt zeigte, da es einmalig in der Gegend sei. "Saumäßiges Schwein" hätten die Vöhringer, dass die Halle nicht auch noch Denkmal sei. Der Landtagsabgeordnete Stefan Teufel beehrte nachmittags die Veranstaltung. Der Förderverein "Neue Turnhalle" stellte mit der Stuhlpatenschaft schon gleich mal seine Idee bezüglich der Ausstattung vor. Kinderaugen strahlten über den Beifall für ihr Lied "Heute sind wir Gast im Wald", der Beitrag des evangelischen Kindergartens.

Das Rahmenprogramm kam bestens an. Ammoniten wurden auch von den Eltern aus den Schieferplatten geklopft. Beim Kirschkernspucken gab es mit neun Metern wahre Meister. Tischkegeln, Dosenwerfen, die Mohrenkopfschleuder, alles wurde ausprobiert. Und in der Hüpfburg konnte man sich so richtig austoben, das DRK war ja auch da. Notfallkoffer, Einsatzwagen und Reanimation zogen viele Interessierte an. Nachmittags wurden fleißig Kistengärtchen mit Salat bepflanzt. Für das leibliche Wohl sorgten die Feuerwehr und der Kindergarten. Tische und Bänke reichten bei weitem nicht aus, die Bürger fühlten sich wohl im Halbschatten des ortsnahen Rondells.