Seit 30 Jahren Tradition / Vogelkirsche aus der eigenen Pflanzschule

Von Ingrid Vögele

Vöhringen. "Wir brauchen den Hammer", kam von einem der "Baumsetzer" die Anweisung. "Ich möchte auch einmal", mit Feuereifer waren die beiden ersten Klassen der Mühlbachschule im Schulwald aktiv.

Sie setzten ihren eigenen Baum – eine Vogelkirsche. Begleitet wurden sie von ihren Klassenlehrerinnen Johanna Schmitt und Sandra Grameth. Neugierig betrachteten die 32 Kinder Schaufeln, Spaten, Locheisen, Schlägel, Axt, Drahtzaun und das zarte Pflänzchen auf dem Anhänger von Förster Bernd Nickel, während dieser die Vogelkirsche vorstellte. Dass man sie an den Blättern erkennt, die Verbreitung, der beste Standort und ihre Verwendung in der Industrie und als Barbarazweig, alles erfuhren die Kinder. Seit 30 Jahren sei das Schulbaumpflanzen Tradition, erklärte Nickel, noch nie sei eine Vogelkirsche gepflanzt worden. Als Wildling aus der eigenen Pflanzschule werde sie sich an ihrem jetzigen Standort wohlfühlen. Die "starken Männer" der Grundschule trugen nun die Geräte zum vorgesehen Platz.

Rektor Thomas Prügel, Nickel, Papas, Opas und die "Fachleute aus der ersten Klasse" hoben das Pflanzloch aus. Vier Kinder trugen den Setzling herbei. Andere ließen ihn in die Grube hineingleiten. "Ganz schön schwer". Nickel öffnete erklärend den Jutesack um den Wurzelballen. Jeder wollte ganz vorn sein, um alles zu verfolgen.

"Das Wichtigste ist geschafft, der Baum steht senkrecht", das Lob ließ die Kinder strahlen. Viele Füße trampelten die Erde fest. Und jetzt kam nicht nur der Hammer, wie vorgeschlagen, sondern der große Schlägel zum Einsatz. Ein Schutzzaun wurde angebracht und natürlich das Wichtigste, das Schild: Schulbaum 2014/15, Vogelkirsche. Stolz geht der Blick zur Mama: "Haben wir das gut gemacht?"