Mütter und Kinder aus Flüchtlingsfamilien malen gemeinsam mit den Vöhringer Frauen unter der Anleitung von Brigitte Vosseler. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Kreativprojekt: Brigitte Vosseler malt mit Flüchtlingen

Vöhringen. Nicht nur Malbegeisterte waren der Einladung in die "Teestube für Frauen" gefolgt, sondern auch Frauen, denen es einfach nur um das gemeinsame Reden und um die Unterstützung der Flüchtlingsfrauen ging.

Das Malen von Frühlingsmotiven stand auf dem Programm. Mit der Sulzer Künstlerin Brigitte Vosseler kündete Sieglinde Urmann einen besonderen Gast an, der nicht nur fürs Malen begeistern, sondern auch kompetent anleiten kann.

Den Namen "Brigitte" auszusprechen, gehörte mit zu den Anfangsschwierigkeiten. Tulpen, Muscheln, Schneckenhäuschen, Wasserfarben, Buntstifte, Bleistifte, Filzstifte und Papiere, für jeden gab es das passende Anschauungs- und Arbeitsmaterial. Die richtige Wahl unter dem Angebot fiel den Erwachsenen schwerer als den Kindern. Diese gingen munter zu Werke. Da wurde beherzt nach dem Pinsel gegriffen. Ein Blick aufs Motiv, und im Nu entstand eine Tulpe. "Den Pinsel nicht schieben, sondern ziehen, schau so" – jede Anregung wurde umgesetzt. Die Blätter füllten sich.

Bedächtiger arbeiteten die Mütter. Überlegt wurden Motive aufgezeichnet. Entspannte Mienen und holprige Unterhaltungen auf Deutsch begleiteten das Tun. Manchmal wurde der Blick ernst. Ein Bild war entstanden mit zwei Tulpen, aus denen Tränen flossen und eines mit einer roten Blüte vor einem schwarzen Hintergrund.

Ein Werk wird von grünen, roten und schwarzen Streifen beherrscht. Grün bedeute Gras, Rot stehe für Blut und Schwarz sei Gewalt, erklärte die junge Malerin. Die Bilder berühren und machen betroffen, denn sie drücken die Kriegserlebnisse dreier junger Frauen aus, denen die Worte noch fehlen, um sich ausdrücken zu können. Die Werke können beim nächsten Teestubentermin betrachtet werden.