Kerstin Jauch, Frida Schittenhelm, Andreas Schittenhelm und Siegfried Schittenhelm liegt das Backhäusle am Herzen. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Backhäusle wird immer öfter genutzt

(iv). In Wittershausen wird am Wochenende kräftig eingeheizt – beim Backhausfest am 20. und 21. September.

Man sitzt zusammen und schwätzt wie früher, als man auf das Brot gewartet hat. Es ist schon bemerkenswert, wie sich dieses Backhaus, aller Moderne zum Trotz, erhalten hat und benutzt wird. Es gilt heute als etwas Besonderes, sein Brot im Backhäusle selbst zu backen.

Drei Öfen werden auf 320 Grad aufgeheizt

Am Fest werden wie früher die drei Öfen an der Außenwand mit Reisbüschel auf 320 Grad aufgeheizt. Die Glut lässt man gut abliegen. Jetzt heißt es "Klappe auf", und mit zwei Kettenzügen wird die schwere, gusseiserne Ofentür nach oben gezogen. Die Asche wird zunächst mit einem "Ofenwischer", einem Reisigbesen, in eine der zwei vorderen Ecken "gewischt". Jetzt erst kann der Brotteig mit der langen Backschaufel in den Backofen "eingeschossen" werden, eine echt heiße Arbeit. Nach einer Stunde verrät der Duft das Ende der Garzeit. Fürs Fest werden etwa 140 Kilogramm Mehl und vier Zentner Zwiebeln benötigt und zu all den schwäbischen Köstlichkeiten wie Holzofenbrot, Zwiebel- und Salzberda verarbeitet.

Im Laufe eines Jahres werden die Öfen von Vereinen benutzt, zum Beispiel schmecken daraus die Pizzen der Jungmusiker besonders gut. Auf 20. und 21. September lädt der Musikverein zu Brot und Berda ein. Der Gesangverein Boll-Wittershausen nütze die Einrichtung, auch bei den Einwohnern erfreue sich das traditionelle Brotbacken steigender Beliebtheit, erfährt man vom Ehepaar Siegfried und Frida Schittenhelm.

Vor einigen Jahren wurde das Häusle von Ehrenamtlichen renoviert, jedoch sind die Öfen im Laufe der Zeit etwas marode geworden. In den 1970er-Jahren bereits repariert, bedürfen zwei Stück dringend wieder der Sanierung.

Alte Tradition soll erhalten bleiben

Die Bodenplatten sind sehr uneben geworden, die Deckensteine sind zum Teil lose und die Bodenplatten sehr uneben geworden – nicht gerade optimal für schöne und einwandfreie Gebäcke.

Dabei soll doch die alte Tradition von selbst gebackenem Brot und anderen Leckereien erhalten bleiben.