Die künftigen Bewohner der Kita begrüßen die Gäste mit einem Lied (linkes Bild). Der symbolische Schlüssel besteht aus Brezeln. Unser rechtes Bild zeigt Bürgermeister Stefan Hammer, Architekt Wolfgang Riehle und die beiden Kita-Leiter Evelyn Meboldt und Henning Schittenhelm (von links). Fotos: Danner Foto: Schwarzwälder-Bote

Vöhringer Mühlbach-Kita bei einem Festakt offiziell eingeweiht / Kommenden Mittwoch kehrt dort Leben ein

Von Marcella Danner

Vöhringen. Ein Jahr nach dem ersten Baggerbiss war es gestern soweit: Die Mühlbach-Kita wurde offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Ab kommenden Mittwoch werden die Kinder selbst ihren Einzug dort halten.

Gestern gab’s für die kleinen Gäste, die ja die eigentlichen Hauptpersonen waren, zunächst mal – ganz pädagogisch – ein Parallelprogramm zu den für Kinder eher öden Reden.

Nachdem sie die Gäste beim Festakt in der Aula der Mühlbachschule mit einem munteren Baustellenlied begrüßt hatten, durften sie sich in einem anderem Raum ein eigens für sie und für diesen Tag ersonnenes Kasperle-Theaterstück ansehen. Derweil gab Bürgermeister Stefan Hammer den erwachsenen Gästen einen kurzen Abriss über den Zeitraum zwischen den ersten Planungen und der Fertigstellung. Die letzten Abrechnungen lägen zwar noch nicht vor, Hammer geht jedoch von Gesamtkosten in Höhe von 1,9 Millionen Euro aus. Abzüglich der Zuschüsse hat die Gemeinde davon knapp 1,6 Millionen selbst zu schultern.

Man habe sich seinerzeit mit dem Anbau an die Schule für die teurere Varianten entschieden. So könnten Synergieeffekte genutzt werden. Eine Investition in die Kinder, die sich lohne.

Der Bürgermeister nutzte das Forum auch, Gerüchten entgegenzutreten, die von einer Schließung eines der drei übrigen Kindergärten in der Gesamtgemeinde munkelten. Davon könne keine Rede sein. Die Mühlbach-Kita sei keine Konkurrenz, sondern eine sinnvolle Ergänzung zu den übrigen Einrichtungen. Alles vier Kindergärten würden weiterhin gebraucht.

Architekt Wolfgang Riehle vom Reutlinger Büro Domino erläuterte den Besuchern des Festakts den Aufbau der Kita. Dieser greift das Wabenprinzip der Mühlbachschule auf. Auch für deren Bau zeichnete er vor 36 Jahren übrigens bereits verantwortlich.

Das bauliche Ensemble sei homogen überarbeitet und die Kita in ihrer Holzkonstruktion doch nachhaltig neu gestaltet worden. Für Bürgermeister Hammer hatte er zur symbolischen Schlüsselübergabe einen Schlüssel aus Laugenbackwerk mitgebracht. Für die Erzieher und die Kinder gab es einen speziellen Buzzer.

Die künftigen Leiter der Kita, Evelyn Meboldt und Henning Schittenhelm, berichteten, dass sie von Anfang an in die Planung und Gestaltung mit eingebunden waren. Sogar Kinderkonferenzen haben sie mit den Jungen und Mädchen abgehalten. Manches Detail am Bau gehe tatsächlich auf die Idee eines Kindes zurück.

Kommenden Montag und Dienstag bleibt die Kita geschlossen. Denn dann wird mit Hilfe des Bauhofs von der Friedrichstraße umgezogen. Für die Kinder seien die Umzugsvorbereitungen ein fröhliches Abenteuer gewesen, erzählte Evelyn Meboldt. Bei regelmäßigen Baustellenbesuchen konnten die Kleinen ihre neue Heimat entstehen sehen. Nun seien sie entsprechend aufgeregt.

"Ab Mittwoch lebt dann die Kita", sagte Henning Schittenhelm. Mit einer Schatzsuche beginne der erste Tag. So könnten die Kinder ihr neues Refugium spielerisch erkunden. Haben sich alle eingelebt, wollen die Pädagogen im Frühjahr zu einem Tag der offenen Tür einladen, damit alle Vöhringer das gelungene Werk sehen könnten.

"Ein Stück Paradies", nannte es Pfarrer Georg Lokay, der für alle drei Konfessionen ein Grußwort sprach. Dabei bedauerte er, dass er selbst nicht mehr "dort hineingehen kann".

Zu Segenspruch und Gebet konnte Lokay die Räumlichkeiten gestern natürlich doch besuchen. Im Anschluss an den offiziellen Teil durften sich Eltern, Kinder, Gemeinderäte, Verwaltungsmitarbeiter, Handwerker und wer sonst noch zum Festakt geladen war, schon mal in der neuen Kita umsehen.