Aydin Kütük aus Wittershausen kandidiert für die Wahl in Vöhringen am 30. November

Von Marzell Steinmetz

Vöhringen/Sulz. Außer dem amtierenden Bürgermeister Stefan Hammer gibt es für die Bürgermeisterwahl am 30. November in Vöhringen einen zweiten Kandidaten. Aydin Kütük aus Wittershausen hat am Donnerstag seine Bewerbungsunterlagen eingereicht.

"Ich bin ein spontaner Mensch", sagt der 41-jährige Unternehmer, der zwei Audio -Kom-Geschäfte, das eine in Horb und das andere in der Sulzer Bahnhofstraße, betreibt. Erst vor einer Woche hat er sich dafür entschieden, seinen Hut in den Ring zu werfen.

Er hörte sich zuvor in der Gemeinde um: "Viele sagen, man muss etwas ändern. Es passiert nichts." Das entspricht auch seinem Eindruck. Kütük möchte aber nicht nur herumkritisieren, sondern auch etwas tun. Beispielsweise für das "Wir-Gefühl". Der demografische Wandel bringt es mit sich, dass die Menschen immer älter werden. Doch in Wittershausen werde nicht darauf reagiert. Außer Tanja’s Hoflädle gebe es keine Einkaufsmöglichkeiten. "Wir sind für die alten Leute da": Das müsse man zeigen, meint Kütük. Den Bring-Service, den der Sulzer Handels- und Gewerbeverein eingerichtet hat, hält er für eine gute Idee. Etwas Ähnliches wäre auch in Wittershausen denkbar.

Zunehmend stehen alte Häuser leer. Kütük könnte sich vorstellen, dass eine Eigentümergemeinschaft solche Gebäude aufkauft, abreißt und auf den Grundstücken neuen Wohnraum schafft. "Das Geld wäre gut investiert", glaubt er. Zum einen die Infrastruktur verbessern, was Einkaufsmöglichkeiten, die ärztliche Versorgung und die Sanierung der maroden Straßen angeht, zum anderen Strukturen anpassen, um Geld zu sparen, das sind für ihn vorrangige Ziele.

Es geht ihm aber auch darum, dass die Bürger zur Verwaltung kurze Wege und vor allem zum Bürgermeister einen "direkten Draht" haben. Kütük würde deshalb Sprechstunden im Rathaus einrichten, um sich die Probleme der Bürger anzuhören und dann so schnell wie möglich Fragen zu beantworten.

Handlungsbedarf sieht er beim stillgelegten Gipswerk: "Da müsste der Bürgermeister aktiv werden", findet er. Das Gelände bezeichnet Kütük als "Schandfleck". Seine Idee wäre, dort mal ein kleines Gewerbegebiet zu erschließen.

Dass er Verwaltung nicht studiert hat, hält Kütük für kein allzu großes Manko. "Da kann man sich einarbeiten", ist er überzeugt. Außerdem will er in erster Linie Manager sein, der flexibel ist und etwas bewegt. "Ich bin ein Macher", betont er.

Aydin Kütük ist gebürtiger Sulzer, der aber in Wittershausen aufgewachsen ist. 1993 absolvierte er am Albeck-Gymnasium das Abitur, um anschließend bei Elektro-Hauser in Sulz eine kaufmännische Lehre zu beginnen. Mit dem Einzelhandelsgeschäft Audio Kom für Mobilfunk, Telekommunikation, Auto-Hifi und Navigation machte er sich in Empfingen selbstständig. 2004 zog er mit seinem Geschäft auf den Horber Hohenberg. In Sulz eröffnete er einen Vodafone-Shop. Kütük, der 2008 in Wittershausen ein Haus gekauft hat, ist verheiratet und hat mit seiner Frau Tanja Haug-Kütük zwei Kinder im Alter von sieben und zehn Jahren.