Ein abwechslungsreiches Programm präsentieren die Vöhringer Musiker ihrem Publikum. Foto: ah Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Musikverein "Harmonie" begeistert mit rhythmischen Einlagen und musikalischen Evergreens

Ein grandioses Konzert mit mehreren Höhepunkten durften die Besucher des Jahreskonzertes des Musikvereins "Harmonie" Vöhringen miterleben.

Vöhringen (ah). Nicht zu toppen war die Zugabe der Gastgeber an diesem Abend: Der "Michael-Blocher-Marsch" zu Ehren des engagierten Dirigenten war ein Geschenk von Komponist Reinhard Wind aus dem holländischen Eindhoven, der bereits zum dritten Mal im Mühlbachtal weilte. Mit dem "König-Willem-Alexander-Mars" ehrte er den Vöhringer Dirigenten als "König" Michael. Blocher ist für das hervorragende Niveau der Jugendkapelle "Young Harmony" verantwortlich, die mit ins Programm eingebunden war und mit ihrem Auftritt zeigte, dass die Vöhringer mit ihrem Dirigenten auf einem sehr guten Weg sind. Das machte Ralf Steidinger, den Vorsitzenden des Musikverein "Harmonie", so richtig stolz. Mittendrin im Geschehen, führte Steidiger durch den Abend, unterstützt durch die Sprecher der letztendlich vier Orchester, die gleichzeitig die gute Zusammenarbeit zwischen den Musikanten aus Vöhringen und Heiligenzimmern unterstreichen.

Den Auftakt machte die Vorstufenkapelle unter der Leitung von Nico Brucklacher. Nach "Try Everything" hatte der Nachwuchs "All About That Bass" und den Kontakt zu Kapitän Jack Sparrow zu bieten, als die "Pirates of the Caribbean" in der Fantasie der Zuhörer dunkle Gestalten heraufbeschworen.

Nicht weniger gruselig wurde es beim Auftritt der "Young Harmony". Hier war es nicht allein der Klang der Instrumente, die beim Titel "A Little Suite Of Horror" für Gänsehaut sorgten. Auch die Musiker selbst boten ein entsprechend lebendiges Bild, indem sie mit den Füßen stampften und die Schatten der Unterwelt aufstöhnen ließen.

"Pilatus"-Klänge beschwören Fantasiebilder herauf

Auch beim Musizieren nur mit den Mundstücken war zu erkennen, dass die dabei entstehenden Quertöne gewünscht waren. Das kam selbst Sprecher Adrian Schäfer in der aktuellen Adventszeit etwas komisch vor. Genau so perfekt ging es mit "Cups" weiter. Hier wurden Töne mit Trinkbechern produziert – Dirigent Michael Blocher hatte sich einiges einfallen lassen für "seinen" Abend.

Bei "Der lustige Brummbär" überzeugte Yannick Bisinger mit seinem Bass-Solo, als Zugabe spielte er "Voices". Bevor die Gäste aus Heiligenzimmern mit ihrer Zugabe, dem "Radetzky-Marsch", unter dem rhythmischen Klatschen des Publikums zeigten, dass ein Marsch nach wie vor zu den Höhepunkten eines Blasmusikers gehört, hatte auch das Orchester von Stefan Bisinger musikalische Höhepunkte zu bieten: "Music For Celebration" oder auch das mystische "Pilatus: Mountain Of Dragons", bei dem ebenfalls Sagenfiguren und der Kampf mit dem Drachen mit den Instrumenten musikalisch nachgezeichnet wurden.

Sprecherin Sonja Klingler kündigte den Zuhörern anschließend das Amerika aus dem Jahre 1858 an: "Towards A New Horizon" wurde genauso perfekt gespielt wie das Medley aus den 80er-Jahren, das sich unter dem Titel "Eighthies Flashback" versteckte. "Thriller" und andere Hits aus dieser Zeit, an die sich viele aus dem Publikum erinnern konnten, erfüllten die Halle. Das Repertoire der Gastgeber war enorm, von "Themes From 1812 Overture" von Peter Tschaikovsky über "Imagasy" von Thiemo Kraas bis zu "Grandfaters Glock", bei dem Max Birk ein perfektes Solo auf dem Horn spielte. Steffi Stenger versprach schließlich, dass das Orchester lateinamerikanische Funken sprühen lassen würde. Und tatsächlich: Bei "Spanish Fever" weckten Kastagnetten das Urlaubsfieber.