Lichthöfe sorgen für Durchlässigkeit im Gebäude. Schön für die Atmosphäre in der Mühlbachschule , ganz schlecht für den Brandschutz.Foto: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Architektonische Schmankerl heizen Kosten für Brandschutz an

Vöhringen (bos). Fast 300 000 Euro für Brandschutz an der Mühlbachschule, und das, wo man gerade erst eine Sanierung gestemmt hat? Der Vöhringer Gemeinderat kann sich mit dem Gedanken nicht anfreunden. Klar ist: Sicherheit soll oberste Priorität haben. Doch bezweifeln die Räte vorläufig, dass sie auch so teuer sein muss. Am Montagabend bezogen Kreisbrandmeister Mario Rumpf und die Planer vom Architekturbüro Domino Position.

Rumpf zitierte immer wieder aus der Landesbauordnung, die eigentlich schon zur Bauzeit der Schule anderes gefordert habe, als die Schulbaurichtlinien, denen der Komplex genügt, vorgab. Das besonders Reizvolle an diesem Schulbau, die Anordnung der Räume in Waben und zwei Lichthöfe, die dieses Wabenformat aufnehmen, sorgt einerseits mit dem Eindruck von Offenheit für eine angenehme Atmosphäre, erweist sich andererseits aber als Preistreiber.

Bleiben sie offen, braucht man, rechnet Rumpf vor, drei außen liegende Rettungswege aus dem Obergeschoss. Sie führen zunächst über Stege über die Flachdächer, dann über Treppensysteme nach unten. Weil die Treppen konstruktiv aber zunächst die Attika überwinden müssen und bereits die Stege Geländer brauchen, kommt einiges an Kosten zusammen. Infrage kämen auch Rutschen. Das will Rumpf zwischenzeitlich nicht mehr ausschließen. Ihm ist wichtig: Bleiben die Ebenen horizontal und vertikal offen, führt an der Rettung übers Dach nichts vorbei. Würde man sich durchringen können, die Lichthöfe zu schließen, also die Ebenen abzuschotten, wäre die Einrichtung neuer Brand- und Rauchabschnitte möglich. Mit der Ertüchtigung der Treppenräume für den Brandfall könnte so eine Lösung die Kosten. Jetzt wird gerechnet.