Bürgermeister Stefan Hammer unterhält sich mit Wittershauser Bürger. Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder-Bote

Amtsinhaber Stefan Hammer positioniert sich im Wahlkampf

Von Sylvia Fahrland

Vöhringen-Wittershausen. Keine heftigen Diskussionen, keine Zwischenrufe, keine Kritik: Entweder den Wittershausern brannten keine dringenden Anliegen auf den Nägeln oder Bürgermeister Stefan Hammer, der für eine zweite Amtszeit kandidiert, hatte bereits sämtliche Fragen in seiner mehr als einstündigen Rede erschlagen. Er habe hoffentlich nicht zu lange gesprochen, sagte er nach seinem Monolog und ergänzte, da werde er noch kürzen müssen für die 25-minütige Redezeit bei der Kandidatenvorstellung nächste Woche.

Zum Bürgergespräch im Nebenzimmer des Gasthauses Linde fanden sich genau 21 Mitbürger ein. Einige ehemalige und amtierende Ortschafts- beziehungsweise Gemeinderäte waren dabei, nur drei Frauen, aber auch einige junge Erwachsene aus beiden Ortsteilen. Bevor er an den einzelnen Tischen das Gespräch mit den Anwesenden suchte, redete der 40-Jährige Diplom-Verwaltungswirt fast ohne Punkt und Komma wortgewandt über Werdegang, Familie und Hobbies, seine 17-jährige Berufserfahrung "an kommunalpolitischen Verwaltungsschnittstellen", die notwendigen Sparmaßnahmen und die Konsolidierung der Gemeindefinanzen in den vergangenen acht Jahren, den Abbau der Pro-Kopf-Verschuldung von 1589 auf 636 Euro und die anfallenden Zukunftsaufgaben. Die Gemeinde sei die Summe aller Einwohner, und man könne stolz sein auf das kulturelle Angebot, das ehrenamtliche Engagement – auch der "Bürger für Bürger" – und die Arbeit der Institutionen, Feuerwehren, Kirchen und Vereine. Als Vision aufgrund des demografischen Wandels hatte Hammer die Gründung eines Bürgervereins im Gepäck, deren Satzungsentwurf auf seinem PC bereits fertig sei. Dahinter steckt die Idee, bei entsprechendem Versicherungsschutz Nachbarschaftshilfe zu koordinieren, etwas für ältere Mitbürger zu tun, aber auch deren Fähigkeiten ins Gemeinwesen einzubinden. Weitere Ziele seien, Jugendliche und junge Erwachsene in der Gemeinde zu halten, den Zuzug zu fördern, mit dem interkommunalen Gewerbegebiet "INPark A81" berufliche Perspektiven zu schaffen, die Internetversorgung trotz aller Widrigkeiten zukunftsfähig zu machen und bei all dem ökologisch und nachhaltig zu handeln.

Dem finanziell stark angeschlagenen Jugendclub sei bei der Neukonzeption 2015 unter die Arme zu greifen. Dass die neue Kostenschätzung für die Wittershauser Ortsdurchfahrt niedriger sei als angenommen und die Maßnahme eventuell doch in die mittelfristige Finanzplanung für 2016 passt, war die gute Nachricht für den Ortsteil Wittershausen. Bisher hatte Hammer den Hallenbau zeitlich vorne gesehen, der für Vöhringen oberste Priorität hat. Für beides stelle er sich eine Form der Bürgerbeteiligung vor.

Die folgenden Tischgespräche drehten sich nochmals um die Internetversorgung als Standortfaktor sowie um Überflutungsgefahren bei Starkregen, Lärmschutz, den Herrenweg, innerörtliche Geschwindigkeitsübertretungen und die Renaturierung auf dem Knauf-Gelände.