Andreas Fischer und Guido Kinzel obliegt die schwere Aufgabe des Abstaubens, die sie aber mit Bravour meistern. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Brauchtum: Vorstand übernimmt Abstauben / Vereinsheim platzt aus allen Nähten

Von Ingrid Vögele

Vöhringen. Der wichtigste Termin im diesjährigen kurzen Narrenleben war das Abstauben. Alle waren sich der Wichtigkeit bewusst und anwesend: Das Narrenheim platzte fast aus allen Nähten.

Und es ging in Vöhringen auch gleich zur Sache, denn die Zeit für 2016 drängte. Wie die übrigen Elferräte in roter Repräsentationstracht, waltete der zweite Vorsitzende Andreas Fischer fachgerecht und mit großer Verantwortung seines Amtes nach den gereimten Anweisungen des Zunftmeisters Guido Kinzel.

Die Hexe ist als Gründungsfigur die älteste Ausgabe der Vöhringer Fasnet, deshalb hatte sie als erste die gründlichste Reinigung nötig. Mit dem kleinen Finger wurden nicht gerade sanft die Runzeln gestreichelt, die Augen geöffnet, Mund und Nase "vom tiefen Dreck der letzten Fasnet" befreit und zum Leben erweckt. Einer sorgsam wohltuenden Gesichtsmassage glich die Abstauberei des Narro. Pinsel und Bürste machten sich auf den dicken Backen des Hansel zu schaffen, bis er "für die Fasnet g’richt" war. Die Geschwätzigkeit des Schantle preisend, wurde dieser sorgsam bearbeitet, bis selbst der "graue Star" in den Augen weggeputzt war und er noch ob seiner Freigebigkeit an "Bombole, Orange und Wirscht" gelobt wurde. Ganz behutsam, zart und gründlich" erlebte der alte Broatschua die Abstauberei.

Alle Amtshandlungen wurden von der Narrenschar mit dem entsprechenden Ruf gut geheißen und die Fasnet ohne Gegenstimmen eröffnet. Nach den notwendigen Regularien stand die anschließende Narrenparty im Zeichen eines gemütlichen Beisammenseins mit der Vorfreude auf "eine glückselige Fasnet 2016".