Die Kinder haben gleich den Tischkicker in Beschlag genommen. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlinge: Viele Kinder sind dabei / Ehrenamtliche Helfer vor Ort / Spenden erbeten

Von Ingrid Vögele

Vöhringen. Die Asylsuchenden sind angekommen. Laut nachgereichter Liste handelt es sich um 60 Menschen aus Afghanistan, dem Irak und hauptsächlich aus Syrien, alles Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten. Es sind ganze Familienverbände, zum Teil mit Großeltern. Viele Kinder sind dabei, sieben davon im Kindergartenalter. 13 gehen in die Grundschule und noch etliche sind zwischen zehn und 21 Jahre alt.

In der Unterkunft im Gewerbegebiet Ziegelhütte ist jetzt noch ein Zimmer ganz frei. Aus drei verschiedenen Aufnahmelagern kamen sie in drei Etappen. Die ersten waren um 11 Uhr da, die zweite Gruppe um 14 Uhr, die dritte und größte Gruppe aus Karlsruhe erreichte gegen 17 Uhr Vöhringen. In Empfang nahmen sie Herbert Schneider, Sachbearbeiter Asyl, und Xenia Hermann, Sozialbetreuung, und eine Dolmetscherin, alle vom Landratsamt Rottweil.

Bürgermeister Stefan Hammer, Ehrenamtliche vom Arbeitskreis "Alltag" und Salah Seghaier hießen die Ankommenden von der Gemeinde aus willkommen. Erstaunt und erfreut waren die Helfer, dass in einer Familie bereits etwas deutsch gesprochen wird.

Den ganzen Tag über waren die Ehrenamtlichen vor Ort, brachten noch Vorhänge an für ein Minimum an Intimsphäre und nahmen eine Grundausstattung an Lebensmittel in Empfang – eine Spende des Tafelladens der Sulzer Diakonie. Derzeit werden im Flur Busfahrpläne aufgehängt, Ortspläne von Vöhringen und Sulz sowie Plakate zum Verhalten im Brandfall in verschiedenen Sprachen. Die Gemeinde stellt eine Arbeitsmappe als Handreichung zum täglichen Leben zur Verfügung.

Am Freitag und Samstag werden die Flüchtlinge in ihrer Eingewöhnungsphase vom Arbeitskreis "Alltag" betreut. Auch Bürgermeister Stefan Hammer wird eine Schicht übernehmen. Ein Aufruf erbittet Föne, Wäschetrockner, Putzutensilien, warme Kleidung und Schuhe, die bei Marlene Trudel auf dem Rathaus angemeldet werden sollen.

Essensdüfte aus der Küche, lebhafte Kinder um einen Tischkicker, erleichterte Mienen, Zeichnungen und englische Sprachbrocken bringen zum Ausdruck, dass es den Flüchtlingen hier gefällt und sie froh sind, hier zu sein, verbunden mit dem starken Wunsch, in einer Schule deutsch zu lernen.