Der Bildhauer Wolfgang Kleiser (Mitte) hat etwas Großes erschaffen. Den Prozess, wie die Stele am Rathausplatz in Vöhrenbach entstand, erläuterte er interessierten Zuhörern beim Stelen-Rundgang. Foto: Larzhal Foto: Schwarzwälder-Bote

Stele des Hammereisenbacher Künstlers auf dem Rathausplatz vollendet 60-jährige bildhauerische Arbeit

Von Ramona Larzhal

Vöhrenbach. Ein letztes großes Werk wollte der Hammereisenbacher Bildhauer Wolfgang Kleiser noch schaffen. Ein gewaltiges Kunstwerk schwebte ihm vor, das seiner 60-jährigen künstlerischen Arbeit einen gebührenden Abschluss gebe.

Vor diesem Hintergrund entstand die fünf Meter hohe Stele auf dem neu gestalteten Rathausplatz in Vöhrenbach – ein Geschenk von Wolfgang Kleiser an die Stadt. Den gesamten Prozess bis hin zur Verwirklichung dieser Stele, sowie auch andere Werke im Städtle, stellte der Künstler auf einem Rundgang, organisiert vom Bildungswerk, rund 30 Interessierten vor.

In enger Zusammenarbeit mit Bürgermeister Robert Strumberger und Hauptamtsleiterin Regina Saier-Grieshaber sei die Idee entstanden, die Erneuerung des Eids mit der Partnerstadt Morteau auf diesem Werk zu thematisieren. Das Kriegsende, die Besiegelung der Partnerschaft, sowie verbindende Ereignisse, wie die Begegnungen der Vereine wurden als Themen gemeinsam erarbeitet. Kurze Texte sollten eingearbeitet werden.

Wolfgang Kleiser machte sich an die Arbeit, sammelte Ideen, zeichnete zahlreiche Entwürfe und wählte im Stadtwald die geeignete Douglasie mit einem Durchmesser von 55 Zentimetern aus. "In meiner eigenen Werkstatt konnte ich diese Arbeit nicht verwirklichen. Der Bauhof erschien mir der geeignete Ort dafür", erklärte der Künstler. Mit der Motorsäge begann er das wertvolle Kernholz zu bearbeiten, grobe Linien herauszuheben, dann mit Bildhauereisen zu verfeinern. Die Mitarbeiter des Bauhofs halfen mit, wenn der große Baumstamm beispielsweise gedreht werden musste.

Dreimal wurde die Stele aufgestellt, damit er die Abbildungen im richtigen Winkel betrachten konnte. "Die seitlichen Öffnungen sind wichtig, damit das Holz keine Risse bekommt. So trocknet der Stamm von innen und außen gleichzeitig." Fünf Mal wurde das Holz behandelt und so gegen die Verwitterung geschützt.

Der Rundgang führte zur bronzenen Stele neben der Pfarrkirche, die Wolfgang Kleiser zur 750-Jahr-Feier der Stadt entwarf. Diese Stele war der besondere Wunsch des ehemaligen Pfarrers Bernhard Adler und wurde vom Arbeitskreis Stadtgeschichte der Heimatgilde in Auftrag gegeben. Die heimische Industrie, Gewerbebetriebe sowie die Bürger finanzierten die Stele mit. Die Abbildungen zeigen die Stadtbrände, die Sublodere-Gruppe bei der Fasnet, die Linachtalsperre und das Bruderkirchle mit den sieben Jungfrauen. "Hier wurden die Motive in Ton modelliert und dann in aufwändigem Verfahren in Bronze umgewandelt", erklärte Kleiser. Die letzte Station war die Stele im Foyer des Pfarrzentrums Krone. Zwei markante große Hände, das Markenzeichen von Wolfgang Kleisers Arbeiten, stehen im Mittelpunkt. "Sie stehen für die Begegnungen, die in diesem Haus stattfinden. Verschiedene Menschen treffen sich hier und verabschieden sich wieder", erklärte er. Das Tonmodell dieser Stele überreichte Wolfgang Kleiser der Leiterin des Bildungswerks, Elvira Sieber.