15 interessierte Zuhörer verfolgten die Diskussion und Abstimmung um Windenergie auf dem Rappeneck Foto: Frank-Gaukler Foto: Schwarzwälder-Bote

Rat stimmt für höheren Mindestabstand als in Furtwangen / Pläne gehen jetzt in die Offenlage

Von Brigitte Frank-Gauckler

Vöhrenbach. Die Windkraft beschäftigte den Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch Abend. Anders wie in Furtwangen entschieden die Gemeinderäte auf 550 Meter Mindest-Abstand zu Einzelgebäuden und Dorfgebieten und folgte somit der Verwaltungsvorlage. 15 Zuhörer verfolgten die Diskussion und Abstimmung.

Gottfried Hage vom Büro Hage+Hoppenstedt Partner aus Rottenburg stellte den Planungsstand vor, Das Gebiet Rappeneck wird als "relativ konfliktarm" eingestuft. Für die Windkraftnutzung soll ein Teil-Flächennutzungsplan erstellt werden, um Windräder auf einer Fläche konzentrieren zu können. Die Argumente seien weitgehend ausgetauscht und bekannt, Bürgermeister Robert Strumberger bat um sachliche Diskussion.

Rüdiger Hirt sprach für die uneinige CDU-Fraktion und positionierte sich gegen das Projekt. Für das rein private Investitionsprojekt sieht er keinen Nutzen für die Gemeinde und warnte vor möglichen Schäden durch Infraschall. Zudem fehle ihm ein Gesamtkonzept für eine zukunftsfähige Energieversorgung.

Klar äußert sich Albert Schwörer von der BWV für die Windkraftnutzung, doch sei auch er nicht begeistert vom Eingriff in das Landschaftbild. Die Lärmbelästigung sieht er bei Gewerbebetrieben im Ort größer. Geweerbeansieldungen seien gewünscht, dazu gehörten auch Windanlagen, er hätte sich Vorgespräche mit Besitzern gewünscht. Wenn schon die Räder gut sichtbar sind, sprach er sich für 500 Meter Abstand aus, dann könnten zwei Windräder auf Vöhrenbacher Gemarkung stehen. Für 500 Meter Abstand sprach sich Andrea Fritschi wie auch Jürgen Straub aus, er sieht weiteren Bedarf für Elektroautos und -busse.

Nur zwischen "Pest und Cholera" könne man sich entscheiden, so Helmut Ruf und hob auf den Eingriff in die Landschaft ab. Peter Hummel von der BWV steht hinter dem Flächennutzungsplan, um die Anlagen zu konzentrieren, beklagte aber, dass die Konflikte in die untersten Behörden verlagert werden, Bürger und Gemeinderäte haben den "schwarzen Peter". Der Gemeinderat habe nur über die Einwände sachlich zu entscheiden.

Bei einer Enthaltung und fünf Gegenstimmen wurde der Verwaltungsvorschlag mit sechs Ja-Stimmen angenommen. Der Mindestabstand wird auf 550 Meter festgelegt. Martin Schneider und Gerhard Kienzler stimmten wegen Befangenheit nicht ab. Die Planung soll nun offengelegt und die Behörden beteiligt werden. Die WiRa Windenergie Rappeneck GbR hat bereits beim Landratsamt Antrag auf vier Windkraftanlagen eingereicht. Die Bauanträge sollen zurückgestellt werden, bis das Flächennutzungsverfahren abgeschlossen ist, es soll also nicht parallel geplant oder gebaut werden.