20 Kinder aus dem direkten Einzugsgebiete der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sind für einen dreiwöchigen Erholungsaufenthalt in Vöhrenbach eingetroffen und wurden hier von ihren Gasteltern in Empfang genommen. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

20 weißrussische Kinder aus der Region Tschernobyl wohlbehalten in Vöhrenbach angekommen

Von Stefan Heimpel

Vöhrenbach. Sie sind da! 20 Kinder aus Weißrussland mit ihren beiden Betreuerinnen sind am Samstagvormittag nach fast zwei Tagen Anreise im Bus glücklich in Vöhrenbach angekommen.

Am Donnerstagabend startete der Bus in Weißrussland. Am Freitagabend gab es dann Pause und Übernachtung in einem Hotel in Polen, bevor es dann weiter ging Richtung Deutschland. Nachdem eine zweite Gruppe von Kindern bereits in Backnang ausgestiegen war, traf die Gruppe dann an der Vöhrenbacher Schule ein.

Gasteltern empfangen die Kinder herzlich

Bei ihrer Ankunft wurden die Kinder von ihren Gasteltern in Empfang genommen. Nach einem ersten Wochenende bei den Gasteltern bezogen sie am Sonntagabend ihr Quartier im IB-Jugendgästehaus in Furtwangen. Das ist bereits die zehnte Ferien-Aktion des Vereins "Hilfe für Tschernobyl Vöhrenbach", also ein kleines Jubiläum. Die jungen Gäste aus dem Einzugsbereichs des Kernkraftunglücks von Tschernobyl sollen hier bis zum 22. August ein paar unbeschwerte Tage verbringen und ein klein wenig für ihre Gesundheit tun.

Programm versüßt den Aufenthalt

Heute empfängt Bürgermeister Robert Strumberger die Kinder im Rathaus. Für die drei Wochen hat der Verein "Hilfe nach Tschernobyl" mit Vera Schafranski und Fred Heinze ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Von überall kam Unterstützung. Das beginnt mit der Versorgung mit Lebensmitteln, etwa die Spende von frischen Brötchen für jedes Frühstück oder ein Einkaufsgutschein vom Lebensmittelmarkt Schuler über 350 Euro. Jeden Mittag sind die Kinder bei einer anderen Organisation Gruppe oder Familien zum Essen eingeladen. Dabei gab es so viele Einladungen, dass man diesen zum Teil am Abend nachkommt. Einladungen nach Urach, auf dem Michelhof in Linach, in den Auerhahn nach Unterkirnach oder in das Museumsgasthaus "Arche" in Furtwangen gehören dazu. Natürlich gibt es weitere Gastgeber wie den Fischerhof, Möbel Hohbach, das Gasthaus Ochsen oder die Feuerwehr. Unter der Woche sind die Kinder im IB-Jugendgästehaus in Furtwangen untergebracht, an den Wochenenden jeweils bei Gasteltern. Neu ins Programm aufgenommen ist beispielsweise das DRK Vöhrenbach oder die Polizei.

Weitere Informationen: "Hilfe nach Tschernobyl" (Telefon 07727/929762.

u "Hilfe nach Tschernobyl"

Mit Nahrungsmitteln, Einladungen und Finanzen ist der Verein "Hilfe nach Tschernobyl" für die Aktion gut versorgt. Recht eng geht es auch nach Ankunft der Kinder noch mit der Unterbringung bei Gasteltern zu. Für Samstag/Sonntag, 8./9. August, werden Gastgeber für zwei Jungen gesucht. Wie Vera Schafranski erläuterte, war es besonders schwierig, genügend Gasteltern zu finden. Dies führte dazu, dass beispielsweise die Familie Karl und Barbara Dold vom Kolmenhof zu ihren zu Hause lebenden fünf Kindern auch noch vier Jungen aus Weißrussland aufgenommen hat.

Die übrigen Kinder sind weitgehend untergebracht. Allerdings gibt es am kommenden Wochenende noch einen Engpass, da eine Gastfamilie ihre beiden Jungen nicht betreuen kann. Hier hofft Vera Schafranski noch spontan auf eine Familie, welche diese beiden Kinder von Freitagabend bis Sonntagabend betreut. Notfalls, wenn sich hier also niemand findet, hat sich hier eine andere Familie bereit erklärt, zu ihren beiden Gastkindern auch noch diese beiden Jungen über das Wochenende aufzunehmen.

Außerdem, so Vera Schafranski, ist zwar die Finanzierung für die laufende Aktion gesichert. Der Verein ist aber weiter auf Hilfen und Spenden angewiesen, um auch weiterhin, also beispielsweise für die Ferienaktion 2016, genügend Mittel für solche Hilfen zur Verfügung zu haben. Wer den Verein unterstützen möchte kann dies tun mit der Überweisung auf das Vereinskonto.