Die Kinder sind eifrig am basteln, um ihre Steckenpferde fertigzustellen. Fotos: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Tschernobyl: Kinder besuchen Fischerhof / Wärmere Klamotten sind Mangelware

Vöhrenbach (sh). Zu den Unterstützern für die Vöhrenbacher Aktion des Vereins "Hilfe nach Tschernobyl" gehört von Anfang an auch der Wohnverbund Fischerhof der Bruderhaus-Diakonie in Hammereisenbach. Jedes Jahr sind die Kinder hier einen ganzen Tag zu Gast mit einem bunten Programm.

Erst wird gebastelt, dann geritten

Ein ganz besonderes Highlight für die jungen Gäste aus Weißrussland ist dabei das Reiten mit den Pferden des Fischerhofs. Und in diesem Jahr gab es hier zuerst einmal lange Gesichter: Denn den Kindern wurde angekündigt, dass in diesem Jahr bei dem regelmäßig stattfindenden Bastelprogramm ein Steckenpferd gebastelt wird und die Kinder dann auf diesem Steckenpferd reiten werden.

Steckenpferd statt richtigem Pferd? Da war die Enttäuschung natürlich groß. Doch schnell klärte sich das Missverständnis auf: am Vormittag geht es rund um das Steckenpferd, am Nachmittag sind natürlich auch wieder die richtigen Pferde des Fischerhofs mit dabei. Und für die Kinder ist es immer ein besonderes Erlebnis, hier unter entsprechender Anleitung reiten zu dürfen.

Zuerst einmal wurde aber am Vormittag eifrig gebastelt. Dabei stellte es vor allem für die Jungen der Gruppe ein großes Problem dar, wenn es um das Nähen ging – sei es die Mähne aufzunähen oder Knöpfe als Augen festzunähen.

Jungen und Mädchen sind begeistert

Doch auch die Jungen waren sehr lernwillig und bald funktionierte auch das ganz gut. Die Kinder waren auf jeden Fall ganz begeistert von ihren Steckenpferden und ritten eifrig durch den Raum. Bevor es dann am Mittag in die Reithalle ging zu den richtigen Pferden ging, gab es natürlich noch ein herzhaftes Mittagessen für die Kinder und ihre Betreuer.

Neben dem offiziellen Programm sind die Helfer des Vereins "Hilfe nach Tschernobyl" aktuell eifrig damit beschäftigt, die Kinder mit passender Kleidung zu versorgen. Dafür wird die Kleiderkammer in Vöhrenbach kräftig geplündert und die Kinder können sich Stücke aussuchen, die ihnen gut gefallen. Die Kleiderkammer ist dabei gut gefüllt.

Hoffnung auf besseres Wetter

Allerdings hofft Vera Schafranski, dass es in den nächsten Tagen nicht noch deutlich kälter wird. Dann könnte es mit der wärmeren Kleidung knapp werden. Die Kinder freuen sich auf jeden Fall auf ihre neue Ausstattung. Dazu kommt in vielen Fällen auch noch weitere Kleidung, die von den Gasteltern für die Kinder eingekauft wird.

Im Übrigen werden die Kleidungsstücke, die jetzt für die Gastkinder nicht benötigt werden, aus der Kleiderkammer im Herbst wieder bei einem Hilfstransport direkt nach Weißrussland für entsprechende bedürftige Familien transportiert.

Dafür können auch weiterhin gut erhaltene Kleidung und gerade auch Schuhe beim Verein abgegeben werden. Wer aktuell während des Aufenthaltes der Kinder in Vöhrenbach noch etwas spenden möchte, kann sich melden unter Telefon 07727/ 92 97 62.

Außerdem wird es in diesem Jahr vor dem nächsten Hilfstransport noch eine letzte Kleiderannahme in der Schwimmbadstraße geben: am Samstag 2. September von 9 bis 12 Uhr.