BETRIFFT: Artikel "Neun Bäume sollen schon bald gefällt werden" vom 13. November

Wenn man alte Stadtbilder Vöhrenbachs sieht, kann man gut erkennen, dass unsere Altvorderen, was eine Baumbepflanzung im Stadtbereich angeht, dem rauen Schwarzwaldklima angepasst, hervorragende Lösungen fanden.

Man hatte eine Baumart für alle Straßenzüge, unter anderem in der "Alleenstraße", heute Adolf-Beermann-Straße, der Johann-Peter-Hebel-Staße, der Joseph-Hebting- und der Luisenstraße gewählt, die in unserer blütenarmen Gegend, in der Streuobstwiesen und Obstbäume kaum gedeihen, für eine gewisse Blütenpracht sorgten. Deren Blattwerk ergab keine große Beschattung und wies kein übermäßiges Längenwachstum auf, so dass mit geringem Aufwand ein Beschnitt möglich war, wodurch die eher breit gefächerten Kronen viele Blüten zierten. Im Volksmund nannte man diese Baumart "Rosebäumle", biologisch exakt "rot- blühender Weißdorn".

Als die Neubepflanzung der Adolf-Beermann-Straße in den 80ern anstand, waren die Grünen der Tradition entsprechend genau für diese Baumart, die grad mal zehn Mark teurer waren als andere Baumarten. Der in ästhetischen Fragen, was das Stadtbild anging, unsensible Ex-Bürgermeister Karl-Heinz Schneider zusammen mit der CDU und deren damaligem Spielbein Freie Wähler wählten dann die unsäglichen Ahornbäume, die im Sommer mit großem Blattwerk Verschattung der Häuser bringen sollten, wo man im Schwarzwald froh um jeden Sonnenschein sein muss. Im Herbst fiel die Entsorgung großer Blattmengen an, und deren schnelles Wachstum machte ein aufwendiges Beschneiden notwendig. Ja, es kam sogar zu Schäden durch deren Wurzeln an Häusern und gepflasterten Gehwegen.

Die Grünen standen damals noch in der "Verteufelungsecke" und hatten keine Chance, solchen Unsinn zu verhindern. Es ist eine späte Genugtuung, dass trotz ansonsten nach wie vor "Der-Baum-dein-Freund-Haltung" endlich neun Ahornbäume gefällt und hoffentlich langfristig durch "Rosebäumle" ersetzt werden.

In der Johann-Peter-Hebel- und Josef-Hebting-Straße müsste allerdings auch dringend die Kronen der vor nicht allzu langer Zeit gepflanzten "Rosenbäumle" gestutzt werden, was vom Bauhof praktischerweise parallel zur Setzung von Schneestangen hätte vorgenommen werden können.

Bei der bekannten Überlastung des Bauhofs würde ich, wenn mir eine entsprechende Leiter von der Stadt gestellt würde, in Privatinitiative zusammen mit ein bis zwei Helfern anbieten, den Schnitt selbst vorzunehmen, wobei mein Leiterbe-

steigen im November sicher weiteres schönes Wetter, gleichzeitig eine gute Vorübung fürs frühe Fasnetausrufen 2016 mit sich brächte.

Kurt Heizmann |

Vöhrenbach