Der SPD-Landtagskandidat Henning Keune (links) im Gespräch mit Bürgermeister Robert Strumberger (rechts) und Hauptamtsleiterin Regina Saier-Grieshaber. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

SPD: Politiker informieren sich vor Ort / Bürgermeister Robert Strumberger versteht ablehnende Haltung zur Gesamtschule nicht

Vöhrenbach (sh). Welche Erwartungen haben die Kommunalpolitiker an die große Politik? Diese Fragestellung ist eigentlich für alle Kandidaten der kommenden Landtagswahl von Bedeutung. Und so war nun auch der Landtagskandidat der SPD des Wahlkreises, Henning Keune, in Vöhrenbach Gast bei Bürgermeister Robert Strumberger. Dies war keine öffentliche Wahlveranstaltung, sondern ein persönlicher Gedankenaustausch zwischen dem Kandidaten und dem Vöhrenbacher Bürgermeister.

Henning Keune wurde dabei lediglich von seiner Zweitkandidatin Marianne Strube aus Furtwangen sowie Sabine Heizmann von der SPD Vöhrenbach begleitet. Bürgermeister Strumberger stellte dem Gast kurz vor, was die kleine Stadt im ländlichen Raum in den vergangenen Jahren und auch Jahrzehnten erreicht hatte. Ein wichtiges Thema war die Situation im ländlichen Raum. Diese werde immer schwieriger. Nur mit vielen Anstrengungen lassen sich Arbeitsplätze und Infrastruktur in der Region erhalten. Während in den Ballungszentren sich gleich mehrere Anbieter mit dem Breitband-Kabel um die Kunden bemühen, wird diese Datenautobahn im ländlichen Bereich nur mit viel Eigen-Initiative und entsprechenden Investitionen durch die Gemeinden möglich.

Weitere Themen sind die ärztliche Versorgung, die in Vöhrenbach zwar noch gut sei. Bei der Vergabe der Kassenzulassungen werde der ganze Kreis gleich behandelt, obwohl in den Zentren viele Ärzte vorhanden sind, im ländlichen Raum kaum. Hier machte er Henning Keune vor allem deutlich, dass die Entscheidungen von der Ärztekammer gefällt werden, aber noch immer werden die Gesetze und damit die Rahmenbedingungen von den Politikern geschaffen.

"Wer Baden-Württemberg regiert, der muss auch an den ländlichen Raum denken", machte Robert Strumberger deutlich. Ebenso verärgert zeigte sich Strumberger über die aktuelle Schulpolitik. Obwohl Eltern und Kinder ganz klar für die Gemeinschaftsschule votieren, gibt es für Vöhrenbach nur Absagen. Hier zeigte auch der SPD-Politiker Unverständnis, denn die Gemeinschaftsschule sei doch gerade für den ländlichen Raum entworfen worden. Für das obere Bregtal wäre eine Gemeinschaftsschule sicher dringend notwendig. Bürgermeister Strumberger erwartet zu Beginn der kommenden Woche die dritte offizielle Absage des Regierungspräsidiums zur Gemeinschaftsschule Vöhrenbach. Die Entscheidung sei schon gefallen, wie im Regierungspräsidium zu erfahren war.

Ein Thema war die innere Sicherheit. Auch hier fühle man sich mit dem von Villingen nach Tuttlingen verlegten Präsidium im ländlichen Raum alleingelassen. Und in diesem Bereich gehöre auch die Flüchtlingspolitik. Wesentlich sei es, dass die hier entstehenden Kosten auch tatsächlich gedeckt werden.