Rotes Kreuz in Vöhrenbach klärt die Kinder auf und bietet beim Ferienprogramm viel Spaß und Spannung

Von Hans-Jürgen Kommert Vöhrenbach. Fast wie ein Überraschungsei war das Kinderferienprogramm in Vöhrenbach: Spannung, Spaß und etwas zum Naschen. Sebastian Kern hatte dazu etliche Dinge vorbereitet, die sehr lehrreich für die zehn teilnehmenden Kinder waren, zugleich aber auch richtig Spaß machten.

Im Depot an der Villinger Straße trafen sich die Teilnehmer, und der Rotkreuz-Experte klärte die Kinder sogleich auf, was sie an diesem Tag erleben würden und auf was es beim Retten von Leben ankommt. Bewusstsein, Herz und Kreislauf und der Atem, das seien die Dinge, die bestimmend seien dafür, dass es dem Menschen gut geht. Und wenn eines davon nicht funktioniert, gebe es bestimmte Dinge, die man als Soforthilfe tun könne.

Noch im Depot zeigte Kern zusammen mit Cem Cevik, einem Helfer aus dem Jugend-Rotkreuz, was alles im betagten Fahrzeug der Ortsgruppe vorhanden ist. Unter anderem ist da eine Trage, die aber nicht mehr verwendet wird, da die Ortsgruppe "nur noch" als "Helfer vor Ort" in Erscheinung tritt. Für echte Notfälle werde dann das DRK Furtwangen oder der Notarzt aus Villingen gerufen. Einen Zweck erfüllte die Trage dann aber doch noch: Die Kinder durften sich abwechselnd darauf legen und sich transportieren lassen.

Auch wie man sich mit einer Behinderung fühlt, wurde ausprobiert. "Legt einen Arm auf den Rücken und versucht, eure Frühstücks-Schokolade nur mit dem anderen aufzumachen", riet Kern. Oder: Eine "Blindschlange" wurde formiert. Die Kinder legten sich dazu hintereinander Augenverbände an und ließen sich dann von Cem einfach einmal ums Haus führen; dabei legte Kern als "Probiererle" eine Palette dazwischen. Zurück im Haus hatten die Jungs und Mädchen Gelegenheit, die stabile Seitenlage zu erlernen, danach ging es an den "Verkleidungskoffer", wo sich jedes Kind ein Hemd oder eine Jacke aussuchen durfte – zum zerreißen. Denn dann kam das Schminken an die Reihe. Allerdings nicht etwa zum Ausgehen, sondern um Verletzungen zu mimen. Die beiden DRK-Mitarbeiter zeigten den Kindern genau, wie eine Brand- oder eine Fleischwunde geschminkt wird. Und im Anschluss daran durften sie auch einen Verband an diese "Wunde" anlegen. Bevor es dann hinausging zum Bruderkirchle zum Grillen und Mittagessen, bauten die Kinder eine Trage aus kleinen Baumstämmchen und stärkeren Ästen. "Eines der Kinder wollen wir damit hinaustragen in den Wald – wenn sie hält", drohte Kern an. Doch auch im Wald wurde nicht nur gefeiert. Vielmehr wurden auch dort verschiedene Übungen durchgeführt, dazu eine weitere Trage gebaut. Die Jungen und Mädchen erfuhren, wie man sich im Wald orientiert, um wieder hinaus zu finden.

Erst gegen 16 Uhr machten sich die Kinder auf den Heimweg und sie waren sich einig, dass dies ein richtig toller Tag gewesen sei.