Mit großem Interesse schauen sich die Verbandsmitglieder aber auch einige interessierte Neustadträte bei einem Rundgang die Verbandskläranlage Eisenbach-Vöhrenbach an. Sie sei ausgelegt für etwa 7000 Bürger, derzeit seien rund 6000 angeschlossen, erklärt Klärwärter Reinhold Tritschler. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Abwasserzweckverband geht von 30 000 Euro für Neubeschaffung aus / Planungen für 2016 vorgestellt

Von Hans-Jürgen Kommert

Vöhrenbach-Hammereisenbach. Die Verbandskläranlage Eisenbach-Vöhrenbach ist kein Geldschlucker. Das hat die Sitzung des Abwasserzweckverbands in der Festhalle Hammereisenbach gezeigt.

Klärwärter Reinhold Tritschler und sein Mitarbeiter Philipp Ketterer gehen mit den Ressourcen schonend um – das wurde schon vorab während eines Rundgangs für neue Gemeinderatsmitglieder deutlich. Fakt sei, dass das alte Leitrechnersystem weichen müsse. Es arbeitet noch mit Windows XP, das seitens Microsoft nicht mehr upgedatet wird – und die Computer-Hardware samt Software seien hoffnungslos veraltet.

Tritschler zeigte den Gemeinderäten und dem neuen Vöhrenbacher Stadtbaumeister Frank Janssen, wo die Schwachpunkte der Anlage sind und was in den nächsten Monaten einfach "fällig" sei. Bei Investitionen von 51 000 Euro könne man von Kleinigkeiten sprechen – und für 2016 seien sie ebenfalls überschaubar. Dies stellte auch der Vorsitzende der Verbandskläranlage fest, Eisenbachs Bürgermeister Alexander Kuckes. In der Sitzung selbst stellte Verbandsrechner Bernhard Kreuz, ansonsten Kämmerer in Eisenbach, zunächst die Jahresrechnung 2014 vor. Ein um 10 000 Euro reduzierter Verwaltungshaushalt, der sich auf nunmehr 331 366 Euro beläuft sowie ein Vermögenshaushalt, der auf 12 762 Euro reduziert werden konnte, ergeben einen Gesamthaushalt von 344 128 Euro. In den Ausgaben enthalten seien Honorare für die Kläranlagenoptimierung sowie Änderungen und Anpassungen in der Explosionsschutz-Dokumentation. Für das Jahr 2015 steht die Hauptausgabe mit geplanten 30 000 Euro fest: Hard- und Software des Leitsystems inklusive Fernwartung müssen ersetzt werden. Ein Boden des Schlammcontainers schlägt mit 2000 Euro zu Buche, ein Rührwerk im Sandwäscher kostet 3000 Euro. Aus dem Fällmittelbehälter muss Phosphat entfernt werden (3000 Euro), im Vorklärbecken müssen die Frischschlammpumpen überholt werden für 5000 Euro und 8000 Euro kostet die Überholung der Zylinderköpfe des Blockheizkraftwerks (BHKW).

Denn aus den anfallenden Faulgasen wird im Klärwerk Energie gewonnen – rund ein Drittel der benötigten 260 000 Kilowattstunden kommen aus dem BHKW. Damit können vor allem Verbrauchsspitzen abgefangen werden, die ansonsten höhere Kosten verursachen würden. Kreuz geht davon aus, dass die Abwasserabgabe 2014 wie auch 2013 (53 041 Euro) in voller Höhe mit den Kosten verrechnet werden kann. Das gesamte Haushaltsvolumen beträgt für 2015 insgesamt 364 765 Euro, davon sind 10 000 Euro im Vermögensplan eingestellt.

Es liegen bereits Planungen für 2016 vor, die Dominik Bordt von den BIT-Ingenieuren (vormals Ernst & Co.)vorstellte. So seien die Sammler, also die Kanäle, vor allem an den Verbindungs-Muffen sanierungsbedürftig – Wurzeleinwachsungen hätten Schäden verursacht. Dies schlage voraussichtlich mit 25 000 Euro zu Buche. Sicherheitshalber habe man 15 000 Euro für ein Rührwerk im Biologie-Becken eingeplant. Ein größeres Rohr soll Entlastung bringen beim Nachklärbecken (5000 Euro) und ein zweiter Druckstoßkessel soll für denselben Preis die Einschaltzeiten der Pumpen verringern, was deren Lebensdauer erhöht. Die anstehenden Investitionen wurden ebenso einstimmig akzeptiert wie die Haushaltspläne.

Bei der anschließenden Fragestunde wollte CDU-Stadtrat Detlef Schuler Näheres zum Klärschlamm wissen. Konrad Pilz vom Amt für Wasser- und Bodenschutz erklärte, hier nehme das Land eine Vorreiterrolle ein: Der Schlamm werde getrocknet und verbrannt wegen der befürchteten Schwermetallkonzentrationen im Schlamm. In anderen Bundesländern werde Klärschlamm noch als Dünger auf Felder aufgebracht. Dasselbe galt für eine andere Frage des CDU-Stadtrats: Spurenstoffbeseitigung. Hier gebe es eine Versuchsanlage direkt an einem Krankenhaus, wo diese Stoffe in besonders hohem Maße anfielen – bisher habe es keine verwertbaren Ergebnisse gegeben.