Seit eineinhalb Jahren machen sich Ortsvorsteher Peter Hummel (von links), Angela Klein, stellvertretende Hauptamtsleiterin im Vöhrenbacher Rathaus, Jürgen Lauten, Berater, Gemeinderat Detlef Schuler und Bürgermeister Robert Strumberger Gedanken, wie ein neues Geschäft für die Rundumversorgung in Hammereisenbach aussehen kann. Foto: Ketterer Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Bürgerforum findet viel Zuspruch / Erneutes Treffen engagierter Bürger ist geplant

Noch nicht vorstellbar, aber es stimmt. Ab Januar gibt es das Lebensmittelgeschäft "Galli" in der Ortsmitte nicht mehr. Bei einem Bürgerforum wurde nun eine aussichtsreiche Alternative vorgestellt.

Vöhrenbach-Hammereisenbach. Zu diesem Zweck wurde jetzt zu einem Bürgerforum im Gemeindesaal Hammereisenbach eingeladen. Das Interesse, wie es weitergehen kann, war groß. Etwa 90 Personen kamen. Das war eine positive Bestätigung für Bürgermeister Robert Strumberger, Angela Klein, stellvertretende Hauptamtsleiterin, Ortsvorsteher Peter Hummel, sowie Jürgen Lauten und Sabine Deufel. Bürgermeister Robert Strumberger führte in der Begrüßung aus, dass sich dieser Personenkreis seit eineinhalb Jahren Gedanken macht, was passiert, wenn Galli schließt.

Mit der Familie Schuler sei man ständig in Kontakt. Strumberger erklärte, dass man Geld in die Hand genommen habe, um Rat bei Fachleuten zu bekommen. Hier stieß man auf den freien Architekt Jürgen Lauten aus Eisental bei Bühl / Baden. Neben seinem Beruf ist Lauten Ortsvorsteher der Gemeinde Eisental mit 2200 Einwohnern. Dort gab es das gleiche Problem. Doch man hat sich dort zusammengerauft. Die Stadt Vöhrenbach selbst hatte sich im letzten Jahr mit dem Verein "SPES Zukunftsmodelle" sowie dessen Projektleiter Jürgen Lauten in Verbindung gesetzt, die mittlerweile landesweit mehrere Gemeinden zur Herstellung einer Nahversorgungseinrichtung begleiten. Lauten war seinerzeit auch Mitinitiator in Eisental und hat das gesamte Projekt von Anfang an projektiert.

In Eisental entstand so wieder ein Einkaufsladen, der funktioniert, sich lohnt und betriebswirtschaftlich eine schwarze Null schreibt. In Hammereisenbach ließe sich das noch besser umsetzen, da es bereits Räumlichkeiten gibt. In Eisental musste zuerst noch gebaut werden. Lauten machte in seiner einstündigen Präsentation mit Alternativen auch klar, es geht nur, wenn sich die Bürger aktiv einbinden. Konkret heißt das Bürger arbeiten hinter der Ladentheke gegen Entgelt und Helfer bringen Dienstleistungen wie zum Beispiel Einwohner die nicht mobil sind zum Einkaufen zu fahren. Doch ein reiner Dorfladen wird sich auch nicht halten können, so Lauten. Andere Geschäfte wie Bäcker, Metzger, Postdienste, Seniorencafe, landwirtschaftliche Lebensmittel oder private Anbieter sollten mit im Laden integriert sein.

Die Möglichkeit für Online-Bestellungen dürfen ebenfalls nicht vergessen werden. Dass durchaus Kaufkraft verhanden ist zeigte Lauten an einer Studie der GeoMarketing aus dem Jahre 2013 auf. Hier wurde aufgezeigt, dass die 494 Einwohner von Hammereisenbach eine Kaufkraft von 2251 Euro pro Person und Jahr haben. Positiv wirkt sich weiter aus, weil auch Uracher Bürger in Hammereisenbach einkaufen. Wenn es keine Einkaufsmöglichkeit in Hammereisenbach mehr geben sollte, sinkt die Lebensqualität und die Kommunikation. "Dann findet die Kommunikation auf dem Friedhof statt", so Lauten trocken. Eine Alternative könnte sein, dass sich ein Geschäftsmann in den frei werdenden Räumen im Lebensmittelgeschäft Schuler einmietet und aktiv wird.

Es kann relativ schnell gehen, bis es wieder einen Laden gibt. Zwar nicht gleich ab Januar, doch nach einer Planungs- und Umbauphase steht ein neues Dorfgeschäft im Bereich des Möglichen.

Nach dem Forum konnten sich die Bürger, die in irgendeiner Form und mit ihrem Stärken mitwirken wollen, in eine Liste eintragen. Mit diesem Personenkreis wird es ein erneutes Treffen unter Führung von Projektleiter Jürgen Lauten geben, damit die nächsten Schritte, wie Planungsphase und Umsetzungsphase ins Auge gefasst werden können.

Wer mitmachen will, meldet sich per E-Mail unter: klein@voehrenbach.de oder an das Geschäft Schuler.