Der Nachwuchs in den Vöhrenbacher Kindergärten merkt nichts von der Diskussion im Hintergrund über die Kostenaufteilung zwischen Kirche und Gemeinde. Foto: © pressmaster/Fotolia.com Foto: Schwarzwälder-Bote

Kindergarten: Vöhrenbacher Gemeinderat kritisiert die Lastenverteilung

Melanie Bächle von der katholischen Verrechnungsstelle Villingen für Kindergärten konnte ihre Vorstellungen in Vöhrenbach nicht ganz durchsetzen.

Vöhrenbach. Nicht ganz mit dem gewünschten Ergebnis kehrte Melanie Bächle, stellvertretende Leiterin der Katholischen Verrechnungsstelle Villingen für Kindergärten in Obhut der Katholischen Kirche, ins Oberzentrum zurück. Vorausgegangen war eine intensive Vorstellung der Verrechnungsstelle, weshalb die Kindergärten in der Gemeinde, St. Martin in Vöhrenbach sowie St. Johannes in Hammereisenbach, zwar in der Obhut und Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinde Bregtal als Rechtsnachfolgerin der örtlichen Kirchengemeinden bleiben soll, die Abrechnung sowie die Geschäftsführung solle aber nach dem Beschluss des Stiftungsrates auf die Verrechnungsstelle Villingen übergehen. In den Verträgen für die beiden Kindergärten stehe unter "Verwaltungskosten" eine Regelung, die die Einführung einer weiteren Gebühr für eine Kindergartengeschäftsführung zulasse.

Die Kosten, die die Stadt Vöhrenbach für die Kindergärten aufbringe, betragen derzeit 90 Prozent der Gesamtkosten. Für den Kindergarten St. Martin, der 86 Kinder in sechs Gruppen betreut, sind das 514 333 Euro, für St. Johannes mit 23 Kindern in einer Gruppe 110 403 Euro. Die Verwaltung selbst werde wie bisher mit 2,5 Prozent der Personalkosten bis zum Betrag von 150 000 Euro, darüber hinaus mit zwei Prozent berechnet. Für die Geschäftsführung will die Verrechnungsstelle 1,25 Prozent der Personalkosten – das wären für St. Martin zusätzlich 6840 Euro, für den Kindergarten St. Johannes 1440 Euro. Dafür könne die künftige Geschäftsführerin, also sie selbst, beispielsweise auch die Personalführung mit der Ausschreibung von Stellen und Auswahl geeigneter Kandida-tinnen übernehmen.

Daneben sei die Geschäftsführerin professionelle Ansprechpartnerin bei allen Fragen rund um die Kindergärten, es seien kurze Entscheidungswege möglich, vorhan- dene Ressourcen würden wirtschaftlich eingesetzt und die Organisationstruktur optimiert. Zudem übernehme die Geschäftsführung Maßnahmen im Rahmen der Qualitätssicherung der Kindergärten.

Einige Ratsmitglieder, so auch Rüdiger Hirt (CDU), erklärten, dass derjenige, der bestelle, nicht bereit sei, auch die Kosten dafür zu tragen. Immer mehr Kosten blieben an den Kommunen hängen. Gunda Kleiser hatte noch im Hinterkopf, dass der Kindergarten St. Martin auch viele muslimische Kinder betreue. Eine muslimische Erzieherin, die sich auf eine frei gewordene Stelle beworben habe, sei aber nicht berücksichtigt worden. Das sei heute ganz anders, versicherte Bächle.

Abstimmung

Bürgermeister Robert Strumberger forderte eine Abstimmung. Nachdem die Vorlage aber suggeriert hatte, dass die genannten Beträge fix seien, hatte Bächle, wohl eher versehentlich, den Satz von einer "Verhandlungssache" fallen gelassen, was aber vom Bürgermeister wohl gehört worden war. Daher wurde das Konzept zwar beschlossen, allerdings will Strumberger "nochmals mit der Kirchenleitung sprechen, um die Kosten zu minimieren". Ohne Gegenstimme wurde das vom Gemeinderat so beschlossen.