Umstritten sind die geführten Motorradtouren durch den Wald. Der Gemeinderat stimmte für eine Fortsetzung des Touristik-Angebotes. Foto: Touratech Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Der Verwaltung wird Alleingang vorgeworfen

Vöhrenbach (bfg) . Große Diskussion zu später Stunde erregte im Gemeinderat das Thema Touristikangebot durch geführten Motorradtouren durch den Stadtwald. Schon im Vorfeld gab es im letzten Jahr Unstimmigkeiten, Alleingang warf man dem Stadtoberhaupt vor.

Über den Probelauf 2016 informierten Verwaltung, Förster Alfred Heinzelmann und Initiator und Organisator Frank Gerlach von der Firma Touratech. Sechs Touren mit je acht Teilnehmern fanden auf Forst- und Maschinenwegen und nur auf ausgewiesenen genehmigten Strecken statt. Für die Verwaltung entstand kaum Aufwand, Förster Heinzelmann war bei der Tourenwegsplanung beteiligt, die Stadt erhält pro Tour 120 Euro, es gab keine nennenswerten Schäden.

Stadt und Touratech wollen die Touren auch im nächsten Jahr wieder anbieten als ein touristisches Angebot mit Alleinstellungsmerkmal im Schwarzwald.

Das Meinungsbild im Gemeinderat war zwiespältig, auch bei den Räten selbst. "Fachbehörden wurden gehört, doch wir nicht", empörte sich Rüdiger Hirt über den Alleingang der Verwaltung. Einerseits sind kaum Schäden zu vermelden, alles ist geregelt und gut organisiert, andererseits gebe es große Abwehrhaltung der Bevölkerung gegen Motorräder im Wald.

Die Genussfahrer sind ältere betuchte Gäste und keine wilden Rowdys, so Gerlach, und bringen auch Übernachtungsgäste. Das Angebot war wohl schnell ausgebucht. Verwaltung wie Touratech wollen das Angebot weiter ausbauen, Förster Heinzelmann sieht keine Möglichkeit der Ausweitung der Strecken und Termine. Mit vier Gegenstimmen und einer Enthaltung stimmten neun Gemeinderäte dafür, das Angebot so wieder aufzulegen.

Mit anderen Kommunen und Privatwaldbesitzern soll das Konzept weitergedacht werden, denn Touratech möchte mehr Touren anbieten. Standort des Angebots soll jedoch Vöhrenbach bleiben.