Vor der gewaltigen Schildmauer der Ruine Neufürstenberg postieren sich die Gäste bei der Besichtigungstour. Im Bild Detlef Schuler (von links) Martin Schneider, Rüdiger Hirt, Andrea Fritsch, Helmut Ruf, Susanne Dorer, Michael Willmann, Thomas Demattio und Jürgen Neininger. Foto: Ketterer Foto: Schwarzwälder-Bote

CDU-Stadtverband: Führung vom Friedhof bis zur Ruine Neufürstenberg / Loch in der 600 Jahre alten Mauer

Von Hartmut Ketterer

Vöhrenbach-Hammereisenbach. Auf aktuellen und historischen Pfaden vom Friedhof bis zur Ruine Neufürstenberg gingen Interessierte auf Einladung des CDU-Stadtverbandes. Den passenden Einstieg bot gleich der Parkplatz. Dieser wurde vor vier Jahren für 15 000 Euro angelegt und hat sich bestens bewährt. Mit der Verlegung zum hinteren Friedhofseingang konnte eine übersichtliche Zu- und Abfahrt geschaffen werden. Im Friedhof erklärte CDU-Vorsitzender Detlef Schuler die aktuellen Bauaktivitäten. Hier hat man den schadhaften Fichtenhag entfernt. Anstelle der Fichten werden jetzt 80 Zentimeter hohe Eiben gepflanzt. Mit etwa 50 Eiben, die ganzjährig grün sind, wird die momentane Lücke zwischen Friedhofsmauer und Eingangstor wieder geschlossen. Weitere Maßnahme in diesem Jahr, die der Vöhrenbacher Gemeinderat mit 20 000 Euro abgesegnete, ist die Erneuerung des mittleren Aufgangs. In diesem Zusammenhang wäre auch die Anlegung von Urnengräbern vorstellbar. Die Entscheidung, auf welchem Friedhofsfeld Urnengräber entstehen sollen, ist jedoch noch nicht gefallen. Bewunderung gab es für das Gräberfeld des Fischerhofes. Die 28 hölzernen Grabstelen tragen allesamt die Handschrift von Bildhauer Wolfgang Kleiser.

Ebenfalls eine Augenweide ist die Friedhofskapelle, besonders seit der Vöhrenbacher Hans Wolfer den Eingangsbereich malerisch aufwertete. Seit 110 Jahren gibt es diese Kapelle auf dem Friedhof.

Anschließend folgte der Abstecher zur Burgruine Neufürstenberg. Bevor Thomas Demattio auf die Geschichte des Gemäuers einging, machte er auf ein aktuelles Problem aufmerksam. Seit geraumer Zeit ist an der Hangseite zum Bregtal ein deutlicher Riß im Mauerwerk. Ein großes Loch klafft in der über 600 Jahre alten Mauer. 1381 gab es die erste urkundliche Erwähnung als Sitz des Amtes Neufürstenberg. Aufgrund der Erkenntnis des Mauerschadens hat Ortsvorsteher Peter Hummel bereits Kontakte mit dem staatlichen Liegenschaftsamt aufgenommen, damit eine Reparatur nicht auf die lange Bank geschoben wird. Sollten weitere Mauersteine ausbrechen und den Hang hinunter stürzen, besteht Gefahr für den Bregtalwanderweg.

Mit Sorge betrachtet man auch, dass der Bewuchs mit Hecken an der 15 Meter hohen Schildmauer stark zugenommen hat. Zur Geschichte zeigte Thomas Demattio der Gruppe aufschlussreiche Dokumente. Parallel dazu gibt es auch eine Sonderausstellung im Vöhrenbacher Rathaus. Anhand des Grundrisses verdeutlichte Demattio welche Gebäudeteile zur Burg, die als Wegezollstelle für Durchreisende nach Freiburg eingerichtet war, gehörten. Eine Gefängniszelle gab es ebenfalls. Am 8. Mai 1525, im Bauernkrieg, nahte jedoch das Ende der Burg. Etwa 4000 Bauern unter Anführer Hans Müller wollten die Fronherrschaft der Burgherren nicht mehr weiter ertragen. Die Burg Neufürstenberg wurde zerstört. Einen Tag davor hatte es bereits die Burg Zindelstein erwischt. Aus der Runde der Besichtigungsgruppe fügte Förster Michael Willmann an, dass die stark wuchernden Hecken rund um die Burg in einer Sonderaktion zurückgeschnitten werden.