Beim Gottesdienst mit närrischer Note sorgt der Pfarrer als predigender Redner für manchen Lacher / Stadtkapelle bietet Klangvolumen

Von Hartmut Ketterer

Vöhrenbach. Einen würdigen Gottesdienst mit närrischer Note feierte Pfarrer Martin Schäuble mit der Vorabendmesse am Samstag in der fastvoll besetzten Pfarrkirche St. Martin.

Mit den Worten "Ich grüße das Prinzenpaar, Elferrat, Subblodere, alle Narren und alle die gerne Vöhrenbacher wären" eröffnete der Pfarrer die Heilige Messe mit Narren. Schon hier sorgte Schäuble für die ersten Lacher unter den närrischen Gottesdienstbesuchern. Die Stadtkapelle mit Vizedirigent Tobias Winter bot mit beeindruckendem Klangvolumen, besonders beim Eingang mit "Highland Cathedral", die passende Umrahmung. Kirchliche Kompositionen und Narrenlieder ergänzten sich. Seinem Namen als predigender Redner von der Kanzel wurde Pfarrer Schäuble einmal mehr gerecht. Von Elferratspräsident Jürgen Wolfer holte er zuvor dazu die Narrenkappe.

"Gott sei Dank, jetzt isch es soweit, Vöhrenbach und Furtwangen sind Seelsorgeeinheit" lautete der erste Satz der Predigt. "Jetzt will ich au nimme penne, bin grad dabei s’Pfarrbüro umzubenenne", schob Schäuble nach. Und weiter "Herzlich willkommen, ob Groß oder Klein, d’Fasnet und Kirch laden nach Vöhrenbach ein." In reimenden Worten setzte Schäuble fort. Zur jüngst vollzogenen Seelsorgeeinheit Bregtal meinte er. "Der Furtwanger Pfarrer isch jetzt wieder in der Uhrenstadt, ihr bruche it suche, denn an der Fasnet in Vöhrenbach kenne mir ihn wirklich it bruche."

War das ein Anschlag auf das Beichtgeheimnis? Sicherlich nicht, denn Schäuble verriet nur: "Für die Fasnetpredigt im letzten Jahr hat der Furtwanger Pfarrer jetzt Buße getan, isch sogar bi iiserm Umzug mitgloffe, schön angetan." Dann fragte Pfarrer Schäuble in die närrische Kirchenrunde "Sin au Häswiiber do hit obe?"

"Im Auftrag des Heiligen Vaters soll ich mich bei allen Hasenzüchtern entschuldigen, denn Papst Franziskus hatte letzte Woche gesagt ›Die Katholiken brauchen nicht Gott zu ehren, sich weltweit wie die Karnickel vermehren.".

Das Ende der Predigt formulierte Schäuble so: "Doch muss ich jetzt zu Ende kommen, weil uff’m Hammer auch Schäfchen wohnen. Sonst muss ich fahren mit 100 Sachen und will’s nicht wie die Feuerwehr machen. Der Weg nach Urach ist nicht weit, doch schnell man in den Graben keit. Und ich sag‘s der Feuerwehr ganz ehrlich: Nicht jeder kann mit 100 Sachen einen Wettlauf mit seinem Auto machen."

Jetzt will ich noch sehen, ob es auch ohne Probe klappt, fragte der Pfarrer nach beendigter Predigt. Ein dreifaches Narro-Heil gaben die Gläubigen lautstark zu Antwort und mit Applaus konnte Schäuble von der Kanzel gehen.

Der nachfolgende Klingelbeutel soll dem Pfarrzentrum Krone zugutekommen, meinte Schäuble. "Ihr könnt ruhig den Gegenwert eines Bierpreises spenden, und wer gleich für zwei Bier einwirft, der bekommt von mir am Rosenmontag einen Schnaps in der ›Krone‹".

Nach dieser heiteren Episode ging es im normalen Gottesdienst weiter. Doch später sorgte die Stadtkapelle für einen ungeplante Einlage. Zu früh kam der Einsatz für das Orchester. Der Pfarrer richtete den Blick zur Kapelle und sagte schlagfertig: "Ich danke für den Tusch, aber jetzt gehen wir zur Wandlung über."

Beim vorletzten Lied "Großer Gott wir loben dich", animierte der Pfarrer die Sublodere kräftig zu schellen und meinte spaßig: "Nicht jede Schelle schellt". Danach hob Dirigent Tobias Winter den Taktstock zum Vöhrenbacher Narrenmarsch, und anschließend wurde im Städtle die Fasnet 2015 ausgerufen.