Protestanten: Vorbereitungen auf Reformations-Jubiläum

Oberes Bregtal (kou).Für den Sommer 2017 ist der neue Gemeindebrief der evangelischen Kirche im Oberen Bregtal erschienen. Termins-Informationen stehen neben theologischen Betrachtungen und dem Blick auf das 500-jährige Reformationsjubiläum. Zum Geleit greift Pfarrer Lutz Bauer die Frage auf "Martin Luther reformierte die Kirche – er ganz allein?"

Es waren ungezählte Männer und Frauen, die einen neuen Geist spürten und Leib und Leben riskierten für das Reich Gottes, etwa der Friese Menno Simons, der sachsen-anhaltinischen Thomas Münzer oder Katharina von Bora und Elisabeth Silbereisen, die Frau des Elsässers Martin Bucer wurde.

Gerade in der südwestdeutschen, schweizerischen und elsässischem Region gab es eine Vielzahl an Reformatoren, verbunden mit Namen wie Ambrosius Blarer, Johannes Brenz oder Huldrych Zwingli. Pfarrer Bauer wählte als Titelbild ein Gemälde von Lucas Cranach d. J., auf dem die Familie des Theologen Caspar Cruciger mit zentraler Figur Jesu Christe, der ein kleines Kind auf dem Arm hält, zu sehen ist. Das Bild werde zum Symbol des Vertrauens, das aus dem Glauben wächst.

Das Bild würdigt den gleichberechtigten Stand von Mann und Frau, Menschen, die Geschichte gestalteten, ohne "Heroen der Vergangenheit" zu sein. Es waren kleine und große Leute, die Veränderungen brachten. "Reformation lebt vom Engagement aller Christenmenschen", so das Fazit des Theologen. In einem Kommentar beschäftigt sich Dietrich Roether mit der christlichen Verantwortung in allen gesellschaftlichen Bereichen, ergänzt durch einen Aufruf der Jungen Gemeinde (JG) zur Belebung eines Angebots für junge Menschen.

"Gehts noch?" lautet die provokante Frage der Diakonie Baden, deren Vorstandsvorsitzender Oberkirchenrat Urs Keller kürzlich Furtwangen einen Besuch abstattete. Gebeten wird um Spenden, um verdeckte Armut zu bekämpfen. Angebote in Arbeitslosenprojekten, der Bahnhofsmission, die Betreuung in Krankenhäusern, Kindergärten, Sozialstationen und anderen Einrichtungen werden unterstützt. Wer helfen will, kann an das Diakonische Werk Karlsruhe spenden.

Bis 6. Dezember listet der Gemeindebrief Termine auf, berichtet über das Gemeindeleben, hält die Reformationsfrauen Elisabeth Cruciger und Katharina Zell fest und lädt zur Kinderstunde ein. Daneben wird für das Gemeindefest am 29. Oktober geworben und um mannigfache Unterstützung gebeten.