Betrieb, Überprüfung und Sanierung der Linachtalsperre kosten die Stadt Vöhrenbach und damit den Steuerzahler viel Geld. Foto: Klossek Foto: Schwarzwälder-Bote

Linachtalsperre: Diskussion im Gremium

Alle zehn Jahre wird die Linachtalsperre einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen. Dabei entstehen enorme Kosten, die den Haushalt belasten. Das nimmt einer der Räte zum Anlass, um die Sperre kritisch zu hinterfragen.

Vöhrenbach. Ein Gutachten im Rahmen der turnusmäßigen Sicherheitsüberprüfung der Linachtalsperre wurde vom Vöhrenbacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vergeben. Dies nahm Rüdiger Hirt zum Anlass, anzufragen, ob sich eine Stadt wie Vöhrenbach ein solches Denkmal, das immer wieder den Haushalt belastet, überhaupt leisten könne.

Von der Aufsichtsbehörde wird in regelmäßigen Abständen, etwa alle zehn Jahre, eine vertiefte Sicherheitsüberprüfung der Talsperre gefordert. Den größten Teil dieses Gutachtens fertigt die Universität Stuttgart an, einzelne Gutachten müssen aber an andere Büros vergeben werden. Zum Beispiel das Betongutachten oder jetzt aktuell das Gutachten zum Stahlwasserbau. Dabei war es gar nicht einfach, ein entsprechendes Ingenieurbüro zu finden, da diese weitgehend ausgelastet sind. Das einzige Angebot einer Ingenieurgesellschaft aus München sei allerdings noch günstiger als in der ursprünglichen Kalkulation vorgesehen.

Dabei machte die Verwaltung deutlich, dass man diese Gutachten auch zügig durchziehen müsse, da im laufenden Jahr für diese Überprüfung ein Zuschuss von 90 Prozent gewährt wird, die Kosten für die Stadt sich hier also deutlich in Grenzen halten.

Hier fragte nun Rüdiger Hirt an, ob in zehn Jahren, wenn voraussichtlich wieder eine solche Überprüfung stattfinden muss, auch wieder der Zuschuss von 90 Prozent gewährt werde. Bürgermeister Strumberger machte deutlich, dass die Vorhersage solcher Zuschüsse bei dem "auf und ab in der Politik" unmöglich sei. Für Rüdiger Hirt stellt der Betrieb der Talsperre für die Gemeinde ein deutliches Risiko dar, der Haushalt werde laufend massiv belastet. "Können wir uns das leisten, dass eine Stadt mit gerade einmal 3800 Einwohnern ein solches Kulturdenkmal alleine unterhält?", so Hirt.