Unter anderem Sabine Pander (Klavier) war am Freitagnachmittag bei einem gelungenen Konzert im Vöhrenbacher Luisenhof zu hören. Die Musikerin gastierte schon mehrfach mit unterschiedlicher Besetzung im Luisenhof. Foto: Daniela Singer Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert erfreut Zuhörer im "Luisenhof" / Mozart, Bach und Franck erklingen durch Piano, Bariton und Violoncello

Von Siegfried Kouba

Vöhrenbach. Musik am Nachmittag wurde am vergangenen Freitag im Pflegeheim "Luisenhof" geboten. Sabine Pander (Klavier), Lusine Arakelyan (Violoncello) und Christian Dillig (Bariton) hatten ein vielseitiges und ansprechendes Programm zusammengestellt.

Den Auftakt machte die Leporello-Arie "Madamina" aus Mozarts Oper "Don Giovanni". Ein herrliches, in verschiedenen Bearbeitungen zu hörendes Stück ist die "Thais-Meditation" von Jules Massenet, die kantabel vorgetragen wurde. "Amarilli, mia bella", in einer Vertonung des Italieners Giulio Caccini, erwartete die Zuhörer danach, und eine Besonderheit stellte Franz Schuberts Arpeggionen-Sonate dar. Das Instrument vereint in seiner Bauweise Elemente von Gitarre, Gambe und Violoncello.

Das Allegretto wurde durch Lusine Arakelyan (Cello) gestaltet, begleitet von Sabine Pander (Klavier). Seinen wohlklingenden Bariton setzte danach Christian Dillig beim "Quoniam" der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach ein, bevor der vierte Satz aus der A-Dur-Sonate von César Franck erklang. Romantisch ging es weiter mit Richard Wagners "Du mein holder Abendstern" aus dem "Tannhäuser" und dem Papillon op. 77 von Gabriel Fauré. Schließlich war das Publikum bei "Du, du liegst mir am Herzen" mit beteiligt, und als Zugabe erklang die Barcarole aus Jacques Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen".

"Musik am Nachmittag" gibt’s bereits seit 17 Jahren

Die Pianistin Sabine Pander gastierte schon mehrfach mit unterschiedlichen Mitstreitern im Luisenhof. Die Konzerte finden im Rahmen der von der Internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation in München organisierten Serie statt. Initiator war der 1938 im Sudetenland geborene Erich Fischer. Er wurde geprägt von Entbehrungen der Nachkriegszeit und beschäftigte sich mit gesellschaftskritischen Autoren. Mit den sozialen Ungerechtigkeiten wollte er sich nicht abfinden. In seiner Firma führte er ein zivilisiertes, gesellschaftlich verträgliches System ein, um faire Gewinnbeteiligung und Mitbestimmung aller Mitarbeiter zu verwirklichen. Viele Arbeitnehmer wurden am Unternehmen beteiligt. Daneben gründete Fischer die Stiftung, in die er ein beträchtliches Vermögen zum Wohl der Allgemeinheit einbrachte.

Seit über 17 Jahren wird "Musik am Nachmittag" veranstaltet. Seither wurden bei rund 1800 Nachmittagen run 470 000 Zuhörer beglückt. Seit 2006 wurden speziell 2700 Konzerte in Alten- und Pflegeheimen für über 130 000 Zuhörer angeboten.

Ferner wurden unter der Überschrift "Musizieren statt Konsumieren" über zehn Jahre lang Musikworkshops, Unterricht, Konzerte und Schachspiele für über 15 000 Münchner Kinder im Grund- und Vorschulalter gestartet. Rund 57 700 ältere Schüler wurden mit klassischer Musik vertraut gemacht. Fischer unterstützt außerdem die Stiftung Amnesty National, die sich für die Resozialisierung von Straftätern stark macht.