Ein Bild, dass es bald nicht mehr gibt: Margarete Hagen in ihrem Laden. Foto: Larhzal Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschäftsaufgabe: Inhaberin geht mit 81 Jahren in Ruhestand

Vöhrenbach (ral) . Zum Ende des Monats schließt eines der letzten Traditionsgeschäfte in Vöhrenbach, das Handarbeitseck von Margarete Hagen. Ganze 35 Jahre lang war ihr Laden, zuletzt in der Johann-Peter-Hebel-Straße 17, mit den Strick- und Häkelutensilien, Stoffen und Kurzwaren fester Bestandteil des Kleinhandels im Vöhrenbacher Städtle. Jetzt zieren große Ausverkaufszeichen das Schaufenster und machen auf den Räumungsverkauf aufmerksam.

Auf Umwegen, die sie unter anderem nach Südafrika führte, wo ihr Mann als Werkzeugmacher bei Bekannten arbeitete, kam Margarete Hagen mit ihrer Familie nach Vöhrenbach. Geboren ist sie in Schiltach im Kinzigtal, wo sie nach der Schule eine Ausbildung als Schneiderin begann, die sie nicht abschließen konnte.

"Während des Krieges waren die Frauen allein daheim und haben gemeinsam gestrickt und gehäkelt. So habe ich das alles von meiner Mutter gelernt", erinnert sie sich.

Als die zwei Töchter aus dem Haus waren, suchte sich die knapp über 40 Jahre alte Hausfrau eine Beschäftigung und als ihr der Laden in der Marktstraße 1 angeboten wurde, griff sie zu und machte ihr Hobby zum Geschäft. "Mein Laden wurde von den Vöhrenbachern gut angenommen und ich konnte mich langsam hocharbeiten", erzählt sie.

Damals gehörten auch noch Nähkurse zu ihrem Angebot und nach einigen Jahren kam die Kleidungsreinigung dazu. 2001 zog sie dann in das ehemalige Fotogeschäft Stötzel. Vor allem an der Vöhrenbacher Fasnet war sie immer aktiv und Ratgeber und Stofflieferant für Kostüme in einem.

Mit stolzen 81 Jahren geht sie nun in ihren wohlverdienten Ruhestand und ist "gar nicht traurig über die Geschäftsaufgabe", wie sie sagt. "Ich habe mich ausgelebt und hoffe, dass ich noch einige Jahre fit bin. Jetzt freue ich mich auf diesen neuen Lebensabschnitt und werde ganz in Ruhe stricken, häkeln und für meine Enkel und Urenkel da sein".