Die "Titanic" und deren Schicksal haben es Martin Schneider angetan. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Als neu gewähltes Mitglied des Gemeinderats möchte der Uracher etwas gegen die Abwanderung tun / Seit drei Jahren in der CDU

Von Siegfried Kouba

Vöhrenbach-Urach. Die Wahl zu den Gemeinderäten am 25. Mai hat zahlreiche verdiente Kommunalpolitiker in ihrem Ehrenamt bestätigt. Doch es ist auch eine ganze Reihe neuer Gesichter dazu gekommen. Diese stellen wir in loser Folge vor. Heute: Martin Schneider.

Er war bereits 2004 bis 2009 Ortschaftsrat und ist seither Ortsvorsteher von Urach. Im Mai dieses Jahres wurde er in den Vöhrenbacher Gemeinderat gewählt. Er wohnt im schönen, romantischen Urachtal nicht weit entfernt vom Gasthaus Sternen. Das am Hang gebaute Haus hat er von den Eltern übernehmen können und ausgebaut. Er bewohnt die obere Wohnung zusammen mit seiner Ehefrau und dem kleinen Sohn.

Martin Schneider wurde im Januar 1981 in Freiburg geboren, ging in Vöhrenbach zur Schule und legte den Hauptschulabschluss 1997 ab. Danach machte er eine Ausbildung als Teilezurichter bei der Furtwanger Firma Wehrle und wurde übernommen. Als Vorarbeiter hat er in seiner Abteilung 18 Beschäftigte unter sich, die Wasserzähler montieren. Mittlerweile hatte er auf dem Bauhof in Gütenbach während der Jahre 2001/2002 seinen Zivildienst abgeleistet. Seit drei Jahren ist er Mitglied der CDU. Als Ortsvorsteher hatte er im Gemeinderat nur beratende Funktion, was sich mit dem jetzigen Status ändert.

So will er mit allen Mitteln Kindergarten und Schule erhalten, egal, ob in Vöhrenbach oder Hammereisenbach. "Die Stadt muss als Wirtschaftsstandort erhalten und ausgebaut werden", ist seine Überzeugung. Daher will Schneider, dass Baugelände zur Ansiedlung oder Erweiterung von Gewerbe und Industrie zur Verfügung gestellt wird. Wenn möglich möchte er die Abwanderung stoppen.

Wichtig erscheint ihm auch der Straßenbau. Die Sanierung der Krankenhausstraße sei in Planung; Hagenreute und Neue Heimat sollen folgen. Er meint, dass Bürgermeister Robert Strumberger alle Projekte intensiv voran treibt, wie beispielsweise den Busbahnhof. Bei der Energiegewinnung ist Schneiders Devise: "Wir müssen weg von der Atomkraft – es gibt dann nur noch Wasser, Wind und Sonne." Jeder wolle Strom haben, aber keiner wolle wissen, woher er kommt.

Viele andere Themen beschäftigen ihn und er sieht viel Arbeit auf sich zu kommen. Freizeit bleibt ihm wenig übrig, und sein Lieblingshobby, die Beschäftigung mit dem Luxusliner "Titanic" musste er stark einschränken. Drei Modelle nennt er sein Eigen. Dazu kommt jede Menge an Literatur, DVDs, Bildern und anderen Informationen. Ihn fasziniert die Tatsache, dass hochtechnisierte Welt und Naturgewalt aufeinander trafen und das als unsinkbar geltende Schiff am 15. April 1912 unterging und rund 1500 Menschen in den Tod riss.

Nahezu selbstverständlich ist für Schneider, dass er in der Ortsfeuerwehr mitmacht. Er steht zwar erst am Anfang der Laufbahn, hat aber bereits den Truppmann I erreicht und ist für die zweite Stufe in Ausbildung. Daneben ist er Mitglied in verschiedenen Vereinen, so im Langenbacher Radfahrverein und im Schlachthofverein und bekleidet das Amt des stellvertretenden CDU-Ortsvorsitzenden.