Vöhrenbachs Jung-Stadtrat sieht sonst den Familienzuzug gefährdet / Verfechter alternativer Energien

Von Siegfried Kouba Vöhrenbach. Ebenfalls neu im Vöhrenbacher Stadtrat ist Jürgen Straub. Er wohnt in der Hagenreutestraße, von wo er einen schönen Blick ins Tal und ins "Städtle" genießen kann. Straub stammt aus Linach, wo er mit sechs Geschwistern aufwuchs.

Sein Vater war Alois Straub, der sich einen weithin bekannten Namen als Lackuhrenschild-Maler schuf und im heimischen Bereich nur "Moler" genannt wurde. Vielleicht hat Jürgen Straub einiges von den Vorvätern in den Genen, denn er ergriff den Beruf als Maler und Lackierer. Nach der Volksschule in Vöhrenbach machte er seinen Abschluss an der Hauptschule in Furtwangen – noch unter Zeiten von Rektor Klemens Laule.

Drei Jahre ging er in die Lehre bei der Furtwanger Firma Basler, die er als Geselle abschloss. Bei differenzierten Tätigkeiten konnte er in unterschiedlichen Orten und bei manchem Betrieb berufliche Erfahrungen sammeln. Sieben Jahre war er "Hausmann" und dabei in Teilzeit bei idealen Beschäftigungsbedingungen berufstätig. "Die schönste Zeit, die ich nicht vermissen möchte", meint er im Rückblick. Das tat den beiden Kindern sowie seiner Frau und ihm gut und er würde jedem diese Erfahrungen wünschen. Dass er jetzt bei der Firma Zimmerei-Innenausbau Kienzler beschäftigt ist und die Nutzung der Windkraft generell befürwortet, ist nur Zufall.

Schon lange beschäftigt ihn die sinnvolle Windenergie und der "Geräuschpegel" spiele keine Rolle. Das habe er an manchen Orten unter unterschiedlichen Bedingungen selbst testen können. Er sieht klar, dass der deutsche Südwesten eine Industrie habe, die viel Strom benötigt. "Die Energiewende muss kommen", nur beklagt er, dass sich Politiker in Bund und Land mehr einbringen und nicht das Problem auf die Kommunen abwälzen sollten. Oberste Priorität habe, dass man von der Atomkraft wegkomme.

Die Nutzung der Wasserkraft befürwortet Straub ebenfalls. Nur seien die Genehmigungsverfahren in Deutschland äußerst umfangreich.

Für seine künftige Arbeit im Stadtrat hat er einige Themen im Auge. Dazu gehört vor allem der Erhalt der Schule, die einen sehr guten Ruf bei weiterführenden Bildungseinrichtungen genießt. Ein tragfähiges Konzept müsse erstellt werden, wobei er auf die Kooperation mit Furtwangen zählt. "Ohne Schule keine jungen Familien" – und ohne sie geringe Zukunftschancen.

Auch das "Schwimmi" muss erhalten bleiben und gäbe es den Förderverein Schwimmsport nicht, wäre das Freibad längst passé. Da hofft er auf weitere Unterstützung durch die Stadt. Ebenso liegt ihm am Erhalt von Sport- und Festhalle. Gerade die Vereine sollten von den Hallen profitieren können. Vor allem die Jugendarbeit sollte gefördert werden und nicht mit zu hohen Gebühren belastet werden. "Die Jugend wirkt nach", so Straubs zukunftsorientierte Einsicht.

Straßensanierung ein großes Anliegen

Ein Anliegen ist ihm auch die Straßensanierung, wogegen die Schneeräumung in Vöhrenbach im Gegensatz zu Erfahrungen in anderen Gemeinden beispielhaft sei.

Der sportliche Typ, Jürgen Straub, ist Mitglied im Skiclub Vöhrenbach, ist gern auf den Pisten unterwegs und setzt sich im Sommer auf sein Rennrad, mit dem er immer noch jährlich über 2000 Kilometer "runterreißt".

Zunächst heißt es für ihn beim Engagement im Stadtrat: "Erst muss ich reinschnuppern, denn vieles ist Neuland."