Beeindruckendes Jubiläumskonzert in der Vöhrenbacher Festhalle / Präsident zeichnet zwei langjährige Sängerinnen der "Concordia" aus

Von Hans-Jürgen Kommert

Vöhrenbach. Schöne Jubiläen feiert der Chorgesang in ganz Deutschland – so auch jetzt in einem Konzert in Vöhrenbach. Darauf verwies der Präsident des Schwarzwald-Baar-Chorverbands (früher Schwarzwald-Gau-Sängerbund), Wolfgang Denecke.Das 125-jährige Bestehen des Verband bot den Grund des Jubiläumskonzerts in der Festhalle. Zugleich hatte der Präsident bei der "Concordia" in Vöhrenbach eine besondere Aufgabe: Zwei sehr verdiente Sängerinnen galt es zu würdigen. Zusammen 100 Jahre geballte Sangeskraft werden verkörpert durch Gertrud Kern, die dem Chor seit 40 Jahren Stimme verleiht und Hilde Kallweit, die sogar seit 60 Jahren ihre Stimme erschallen lässt.

Strumberger: Singenhält offensichtlich jung

"Singen hält offensichtlich jung", stellte denn auch Bürgermeister Robert Strumberger angesichts zweier Damen fest, an denen die Jahre anscheinend achtlos vorübergegangen sind. Er könne ins Schwelgen geraten angesichts der vielen schönen Stimmen, versicherte Strumberger. Offensichtlich gehe es der "Concordia" prima im Blick auf den tollen Nachwuchs. Und: Er wisse um ein kommendes Großprojekt für die anwesenden Chöre: ein Großchor, der vor der atemberaubenden Kulisse des Staudamms der Linachtalsperre auftreten könnte.

Birgit Frank, Vorsitzende der "Concordia", würdigte den Ehrendirigenten Ladislaus Murzko, der dem Chor in seiner Zeit am Stab entscheidende Impulse vermittelt habe. Zuvor hatte bereits der wunderbare Kinderchor der "Concordia", "Popcorn", das Publikum verzaubert. Kinderchorleiterin Antje Ongyert hatte mit den Jüngsten wunderschöne Lieder einstudiert, die von ihnen mit viel Enthusiasmus vorgetragen wurden.

Dass Singen aber auch Spaß ist, bewiesen sie mit der Zugabe "In der Weihnachtsbäckerei" von Rolf Zuckowski, bei dem alle plötzlich als kleine Bäcker dastanden.

Den Kindern folgte die kleine aber feine Sängerrunde Neukirch um deren musikalische Leiterin Isabella Heimpel. Zwar etwas gehandicapt durch eine dicke Fingerschiene, schaffte sie es dennoch selbst für die notwendige Klavierbegleitung zu sorgen. Mit einem kleinen Weihnachtslieder-Medley traten sie von der Bühne ab.

Von der Operette über populäre Musik bis hin zu einem der wohl schönsten Titel der Münchner Freiheit, "Solang man Träume noch leben kann" brachten die "Alten" der ganz jungen Sänger unter der Stabführung von Kai Hummel zu Gehör.

Dass Pianistin Elke Hummel vor Konzertende von ihrem Klavierhocker aufsteht und sich in die Reihen der Sänger begibt, erlebt man selten. Doch bei dem spanisch-kubanischen Lied "Ich singe" oder "Cantar", braucht man kein Klavier, sondern die Musik aus der Konserve. Dafür "lebten" die Sänger die lateinamerikanischen Rhythmen auf der Bühne.

Nach einer Pause entführte der Gesangverein Wolterdingen unter Leitung von Ernst Zwick unter anderem in den Wilden Westen und nach Russland. Der Gesangverein Schönenbach mit seinem Leiter Alois Huber hielt sich an klassische Chormusik.

Großes Finale auf der Festhallenbühne

Das große Finale zog alle Chöre auf die Bühne der Festhalle. "Musik liegt in der Luft", das stellte eigentlich ein Resümee des gesamten Nachmittags dar. Und – wer weiß das nicht: "Harfenklänge – Himmelstöne" setzte einen Schlusspunkt unter einen wunderbaren Chornachmittag, durch den Ingrid Bölle mit so manchem tiefsinnigen Kommentar geführt hatte.