Bürgermeister Robert Strumberger (hinten rechts) mit dem neuen Ortschaftsrat Urachs, (von links): Alexander Pahling, Ulrich Kleiser, Josef Kuß, Martina Bärmann, Roland Willmann und der designierte Ortsvorsteher Martin Schneider Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister Robert Strumberger weist den neuen Ortschaftsrat auf wichtige Zukunftsaufgaben hin

Von Hans-Jürgen Kommert

Vöhrenbach-Urach. Kaum waren scheidende Mitglieder im Ortschaftsrat Urach verabschiedet, begrüßte Bürgermeister Robert Strumberger mit dem noch geschäftsführenden Ortsvorsteher Martin Schneider die Neulinge.

Und das waren ganz schön viele, auch wenn eine der Hauptpersonen, Alexander Pahling, noch fehlte. Er hatte den Termin, wie sich herausstellte, schlicht vergessen.

Es werde immer schwieriger, Menschen zu finden, die bereit seien, viel Freizeit für die Mitmenschen zu opfern – denn darauf laufe die Arbeit im Ortschaftsrat hinaus, stellte der Bürgermeister fest. Dabei sei es gerade für eine flächenmäßig so große und von der Bevölkerungszahl doch so kleine Stadt wie Vöhrenbach wichtig, die Hand am Puls der Bevölkerung zu haben – was durch den Ortschaftsrat gewährleistet sei. Für ihn sei es wichtig, bei verschiedenen Themen zu erfahren "was sagt der Ortschaftsrat dazu", betonte er.

Schnelles Internet vorerst Wunschtraum

Alle Wünsche seien naturgemäß nicht zu erfüllen: "Wir werden in der Zukunft ordentlich zu tun haben, unsere Infrastruktur aufrecht zu erhalten", stellte er fest.

Die Stadt habe viele Aufgaben, allein drei Friedhöfe, eine Festhalle und die Dorfgemeinschaftshäuser. Und da sei ja noch das Internet. "Große Städte wie Freiburg, Stuttgart oder Karlsruhe brauchen sich keine Sorgen ums schnelle Internet zu machen, da können die Bewohner sogar auswählen zwischen den Anbietern", beklagte er.

Und doch werde da noch investiert – nicht auf dem flachen Land, wo die Kommunen Millionen vergraben müssten, erklärte er im Blick auf den Kreis-Backbone, den man seitens der Gemeinden mit der Kreisumlage finanziere.

"Wir müssen lernen, zu differenzieren, über den Tellerrand der eigenen Ortschaft hinauszuschauen, um das Gesamte zu sehen", vermittelte er den sechs Ortschaftsratsmitgliedern. "Gehen Sie miteinander und mit den anderen Ortschaftsräten fair um; Sie haben durch die Wahl einen hohen Vertrauensvorschuss erhalten – rechtfertigen Sie ihn. Manchmal sind es auch die kleinen Dinge, die dem Bürger wichtig sind", gab er ihnen mit auf den Weg. Gemeinsam baue man an der Zukunft der Gesamtstadt.

Dann kam die große Stunde des geschäftsführenden Ortsvorstehers: Martin Schneider verpflichtete mit der offiziellen Verpflichtungsformel die Mitglieder des neuen Ortschaftsrats. Dabei erhielt er viel Unterstützung durch Hauptamtsleiterin Regina Saier-Grieshaber.

Wert legte er dabei auch auf die Pflicht zur Verschwiegenheit: Solange keine Öffentlichkeit hergestellt worden sei über Themen aus nicht öffentlicher Sitzung, dürfe auch nichts an die Öffentlichkeit gelangen.

Nachdem alle Ortschaftsratsmitglieder ihre Bestellungsurkunde erhalten und mit ihrer Unterschrift ihre Erklärung bezeugt hatten, wurden sie traditionell per Handschlag verpflichtet.

Im Anschluss wählten die neuen Ortschaftsräte den Ortsvorsteher und dessen Stellvertreter: Martin Schneider soll demnach Ortsvorsteher, allerdings mit einem neuen Stellvertreter an seiner Seite. Alexander Pahling, der mittlerweile verständigt worden war, wurde ebenso einstimmig gewählt wie der Ortsvorsteher.

"Diese Wahl ist aber nur eine Empfehlung an den Gemeinderat – allerdings folgte der dieser Empfehlung bisher eigentlich immer", klärte der Bürgermeister auf.