Tschernobyl: "Hilfe nach Tschernobyl" berichtet über Region

Vöhrenbach (sh). Vor 30 Jahren sorgte die Katastrophe von Tschernobyl weltweit für großes Erschrecken. Das Einzugsgebiet dieses Reaktorunglücks in der Ukraine hat bis heute und auch noch lange Jahre in die Zukunft unter diesem Geschehen zu leiden.

In Vöhrenbach engagiert sich der Verein "Hilfe nach Tschernobyl" seit Jahren für Kinder aus dem betroffenen Gebiet. Den 30. Jahrestag will der Verein mit einer Veranstaltung heute, 29. April, im Gasthaus Ochsen in Erinnerung rufen.

26. April 1986: Um 1.23 Uhr zerstörte eine Reihe von Explosionen Reaktor und Gebäude des Blocks vier des Kernkraftwerkes von Tschernobyl, unmittelbar an der Grenze zu Weißrussland. "Wir haben hier im Schwarzwald-Baar-Kreis viele gefunden, denen das Schicksal der Menschen in der Region um das ehemalige Kraftwerk nicht gleichgültig ist, die in oder mit unserem Verein den Betroffenen nach ihren Möglichkeiten und Kräften helfen", so Verena Schafranski vom Verein "Hilfe nach Tschernobyl". Aus Anlass des Jahrestages haben mehrere Vereinsmitglieder den Partnerkreis Buda Koschelewo in Weißrussland besucht, der im direkten Einzugsgebiet der Reaktorkatastrophe liegt. Sie haben dort auch an den entsprechenden Gedenkfeiern teilgenommen.

Heute wollen die Vereinsvertreter über diese Reise, auch mit vielen Bildern, berichten. Wie leben die Menschen in dieser Region mit der andauernden Bedrohung durch die radioaktive Strahlung? Der Verein hofft auf ein reges Interesse an dieser Veranstaltung.

Eingeladen sind nicht nur die Freunde und Förderer der Vöhrenbacher Tschernobyl-Aktion sondern alle, die sich für das Schicksal der Menschen dort interessieren. Mit ihnen zusammen will man an diesem Abend an die Tragödie erinnern und bewusst machen, dass bis heute etwa zwei Millionen Menschen in Weißrussland auf radioaktiv verseuchtem Territorium leben müssen und sich das auch in ferner Zukunft nicht ändern wird.

Diesen Menschen wolle der Verein aus Vöhrenbach weiterhin helfen, Mut und Hoffnung geben, soweit es möglich ist. Nicht zuletzt wird es auch ein Thema sein, dass in diesem Jahr bereits zum elften Mal die Hilfsaktion für Buda Koschelewo stattfindet: zu Beginn der Sommerferien werden wieder 20 Kinder aus dieser Region für drei Wochen in Vöhrenbach zu Gast sein, um sich hier ein wenig zu erholen. Auch dieses Mal werden die Kinder an den drei Wochenenden bei Gastfamilien, die aktuell noch gesucht werden, unterkommen.