An den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 erinnert das Vöhrenbacher Denkmal. Auf dem Zwickel an der Abzweigung Schützen-/Krankenhausstraße wurde ein neuer Platz gefunden. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Vom Busbahnhof zurück in die Ortsmitte

Von Siegfried Kouba

Vöhrenbach. Eine wechselvolle Standortgeschichte hat das Kriegerdenkmal, das an die Kriegsteilnehmer des Deutsch-Französischen-Krieges von 1870/71 erinnert. Das von Adolph Winterhalder (1846-1900), dem letzten Vertreter der Bildhauerfamilie, geschaffene Monument, fand 1889 zunächst seinen Platz bei der katholischen Kirche, wo heute eine Stele von Wolfgang Kleiser platziert ist. In den 1950er-Jahren fand das Kriegerdenkmal am Engel-Platz neue Aufstellung, bis es in den 1980er-Jahren Parkplätzen weichen musste und beim Busbahnhof aufgestellt wurde. Mit dessen jetziger Neugestaltung musste man das Denkmal wieder einen neuen Ort suchen, der gegenüber dem "Engel" bei der Abzweigung der Schützenstraße zur Krankenhausstraße gefunden wurde. Nach Auskunft von Hauptamtsleiterin Regina Saier-Grieshaber soll der Platz neu gestaltet werden.

Die erneute Umsetzung des Stein-Dokuments nahm die Firma Renner Natursteine aus Furtwangen vor. Laut Johannes Renner sollten auf Wunsch der Stadt keine Restaurierungsarbeiten erfolgen. Die Patina bleibt erhalten, der Zustand ist nach Einschätzung des Steinmetzmeisters sehr gut. Der Sandstein stammt vermutlich aus dem Schwarzwald. Das rund zwölf Tonnen schwere Monument wurde durch drei Steinmetze und dem firmeneigenen Autokran in einer Tagesarbeit versetzt. Allein der Grundsockel wiegt 2,5 Tonnen und der (schwerste) Mittelteil 3,1 Tonnen. Den Obelisken ziert ein Relief von Wilhelm I., der in Versailles mit Hilfe von Reichskanzler Otto von Bismarck zum Deutschen Kaiser proklamiert wurde. Auch die Namen der Kriegsteilnehmer aus Vöhrenbach und Langenbach sind angebracht, und als Zierrat dient ein Ensemble aus martialischem Gerät, wie Kanone, Säbel, und Gewehr.

Das Denkmal geht auf die Initiative des damaligen Militärvereins zurück, der kräftig Geld einsammelte und von der Stadt eine Spende erhielt. Mit einem großen Fest wurde das Denkmal am 18. Oktober 1889 eingeweiht.