Stolz zeigt sich Franz Weißer mit der Vöhrenbacher Tribeck-Mühle. Besonders mit dem neuen Schindeldach hat Weißer ganze Arbeit geleistet. Foto: Ketterer Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit dem neuen Dach noch attraktiver geworden / Franz Weißer hütet und pflegt das Kleinod

Von Hartmut Ketterer

Vöhrenbach. "Die Mühle liegt mir schon am Herzen", sagt Franz Weißer, wenn er vom sehenswerten Kleinod, der Tribeckmühle, spricht. Und jeder, der an dem kleinen Bächle vom Tribecktal an der Schleifestraße vorbeikommt, wird das bestätigen.

Weißer schaut eben immer nach dem Rechten. Besonders jetzt, mit dem neuen Schindeldach, fällt die etwa 1,8 mal zwei Meter große Mühle in den Blick. Handgespaltene Fichtenschindeln vom Uracher Schindelmacher Clemens Schuler hat Weißer verwendet und fachgerecht verlegt. Selbst gelernte Dachdecker werden ihm bestätigen, wie toll Weißer das gemacht hat: "Einfach Klasse".

Wenn man die Mühle jetzt sieht, denkt man kaum, dass die Tribeck-Mühle schon eine über 50-jährige Geschichte hat. Die Mühle an diesem idyllischen Fleckchen entstand 1964. Josef Weißer, Vater von Franz Weißer, Fabrikant Willy Rombach und Heimatforscher Wilhelm Bregenzer erbauten die knapp einen Meter große Mühle. Schnell entwickelte sich die Mühle zur Freude vieler Passanten zu einer kleinen Attraktion. Seither dreht sich das Wasserrad der Mühle unaufhörlich.

Dank einer ausgeklügelten Mechanik kommt etwa alle zwei Minuten die Müllerfigur mit dem Schubkarren durch die Türe. Doch im Jahr 1991 wäre die Tribeckmühle fast in eine behördliche Mühle geraten: Bei einer Gewässerschau des Wasserwirtschaftsamtes wurde zufällig die kleine Mühle entdeckt. Sofort hieß es, da müsse eine wasserrechtliche Genehmigung beantragt werden, da Wasser für eine Mühle aus einem Tribeck-Bächle entnommen wird, zur Betreibung eines "Wasserkraftwerkes". Erfreulicherweise hat sich dann aber der Amtsschimmel doch nicht durchgesetzt und das Wasserrad der Tribeckmühle durfte sich weiterhin drehen, auch ohne rechtliche Genehmigung.

Mittlerweile, man schrieb das Jahr 1999, nagte der Zahn der Zeit an der Miniaturmühle. Es stellte sich die Frage: sanieren oder neu bauen? Der damalige Anuba-Firmenchef Joachim Rombach, auf dessen Gelände die Mühle steht, entschied sich für einen Neubau. Mitarbeiter des Anuba-Ausbildungszentrums machten sich darauf ans Werk und bauten die Tribeck-Mühle detailgetreu nach.

Die Mühle ist seither fast doppelt so groß wie Jahr 1964. Und jetzt, im 51. Jahr, nach gelungener Dachsanierung, ist die Tribeck-Mühle einmal mehr ein sehenswertes Fleckchen im Städtle. Eine Ruhebank lädt zum Verweilen ein, und ganz sicher wird fast jeder, der vorbeikommt, gerne ein Foto von der schönen Mühle machen.