Weihbischof Rainer Klug spendete in der Pfarrkirche 59 Jugendlichen das Firmsakrament. Dabei zeichnete er ihnen mit dem Chrisam, dem Heiligen Öl, ein Kreuz auf die Stirn, während die Paten ihre Hand auf die Schulter des Jugendlichen legten. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Rainer Klug gelingt es, mit seiner lebhaften Predigt die Firmlinge direkt anzusprechen

Vöhrenbach (sh). "Ein richtig cooler Bischof", meinte eine der gefirmten Jugendlichen, spendete am Samstag in der Pfarrkirche St. Martin 59 Jugendlichen aus den Vöhrenbacher Pfarrgemeinden das Sakrament der Firmung. Vor allem die sehr persönlich und lebhaft gehaltene Predigt von Weihbischof Rainer Klug beeindruckte und begeisterte die jungen Leute ebenso wie die übrigen Gottesdienstbesucher.

Die Pfarrkirche war bis auf den letzten Platz besetzt, als Pfarrer Martin Schäuble die Firmanden, ihre Angehörigen und die übrigen Gottesdienstbesucher begrüßte. Das Samenkorn des Glaubens, das in der Taufe gelegt wurde, benötige einige Pflege, und hier sei die Firmung besonders wichtig. Ein besonderer Gruß galt auch dem aus Vöhrenbach stammenden Pfarrer Eberhard Murzko, der ebenfalls mit zelebrierte. Weihbischof Rainer Klug verstand es dann in seiner Predigt, die Jugendlichen direkt anzusprechen. "Der hat hier ganz in unserer Sprache gesprochen", sagte einer der Firmanden.

Gleich zu Beginn hatte Bischof Klug deutlich gemacht: "Die Firmung ist keine harmlose Angelegenheit, sondern ein Risiko. Denn da kommt der Heilige Geist! Und wer weiß, was der aus unserem Leben machen kann!" Gerade Jugendliche hätten häufig tiefe Ängste, zu versagen, nicht anzukommen. Und hier komme das Angebot von Jesus: Ich möchte dich zum Freund wählen, schlägst du ein? Und auch die Angehörigen und die Freunde seien für den Firmling sehr wichtig. Deutlich werde dies, so Bischof Klug, an den Paten, die ihre Hand während der Firmung auf die Schulter legen und damit zeigen: "Du kannst dich darauf verlassen, ich stehe hinter dir!"

Immer wieder sorgten die Ausdrucksweise und die Vergleiche von Bischof Klug während der Predigt für Heiterkeit. Trotz der Länge der Predigt wurde es niemandem langweilig. Deutlich wurde dies am Schluss nicht zuletzt auch durch reichlichen Applaus für den Bischof. Im Anschluss daran folgte das Bekenntnis der Firmanden zum Glauben. Auch hier erwartete Bischof Klug eine klare Antwort. Als bei der erste Frage die Antwort schwach und zögerlich kam, wiederholte er die Frage und machte deutlich: "Ich mache so weiter, bis ihr deutlich ja sagt." Nach dem Segensgebet folgte dann die Salbung für jeden einzelnen.

Der Gottesdienst war entsprechend festlich gestaltet vor allem auch durch den Chor Kosimi unter Leitung von Miriam Ketterer. Musikalisch unterstützt wurde sie dabei noch von Ferdinand Möller, Rudolf Hättich und Isabella Heimpel. Schließlich beteiligten sich die Firmanden selbst an der musikalischen Gestaltung: Melanie Müller sang das Halleluja, begleitet von Michelle Klausmann. Auch hier gab es spontan während des Gottesdienstes Applaus für die beiden jungen Musiker und ihren Mut. Im Anschluss an die Firmung hatte die Pfarrgemeinde noch ins Pfarrzentrum Krone eingeladen, wo die Jugendlichen die Gelegenheit hatten, ganz persönlich mit dem "coolen" Bischof zu sprechen.